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US-Ordensfrauen protestieren gegen soziale Kürzungen

Trump will kürzen, Ordensschwestern widersprechen: Katholische Gemeinschaften stellen sich lautstark Trumps “One Big Beautiful Bill” entgegen. Ihr Motto: Glaube braucht Gerechtigkeit.

Ordensfrauen in den USA protestieren gegen geplante Kürzungen im Sozialbereich. Am Dienstag demonstrierten sie vor dem Kapitol in Washington unter dem Motto “Sisters Speak Out”. Sie forderten, Programme wie Medicaid zur Gesundheitsfürsorge oder die Lebensmittelhilfe SNAP, die einkommensschwache Menschen unterstützen, nicht zu kürzen, wie die Portale “OSV News” und “Vatican News” (Mittwoch) berichteten. Die kritisierten Maßnahmen sind Teil des von Präsident Donald Trump als “One Big Beautiful Bill” bezeichneten Gesetzentwurfes, über den demnächst der US-Senat entscheiden muss.

Mehr als 60 Kongregationen und Organisationen katholischer Ordensfrauen beteiligten sich an der Demonstration. Sie riefen zu einer Politik auf, die wirtschaftlichen Ausgleich und Gerechtigkeit für Einwanderer fördert. Schwester Eilis McCulloh von der katholischen Lobbygruppe Network warnte, dass die Gesetzgebung sich negativ “an allen Gemeinschaften auswirken würde, denen wir alle dienen und in denen und an deren Seite wir arbeiten”.

McCulloh kritisierte den Gesetzentwurf, der vor vier Wochen bereits im Repräsentantenhaus beschlossen wurde. “Er wird Medicaid für 60 Millionen Menschen kürzen, Einwanderergemeinschaften dezimieren und Kindern das Essen wegnehmen”, sagte sie. “Für uns als Schwestern und Mitarbeiter und Partner in der Mission ist es an der Zeit, unsere Stimme zu erheben und zu sagen, dass dies nicht in unserem Namen geschehen wird.”

Trump will mit dem Gesetz wichtige Bestimmungen seiner Steuer- und Einwanderungspolitik umsetzen. Er hat den Senat aufgefordert, diesen Entwurf bis zum 4. Juli zu verabschieden, und die Parlamentarier auch dazu gedrängt, die für diesen Feiertag angesetzte Pause ausfallen zu lassen.

Ob der Senat dem folgen wird, ist unklar. Einige republikanische Senatoren aus ländlichen Bundesstaaten haben Einwände gegen die Medicaid-Kürzungen und andere strittige Punkte erhoben. Die US-Bischöfe haben den Gesetzentwurf teils gelobt, teils kritisiert. Sie sprachen sich gegen die Kürzungen bei Medicaid aus, lobten jedoch die Bestimmung, Gesundheitsdienstleistern, die Abtreibungen vornehmen, die Mittel zu streichen.