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Union: ZDF muss über Hamas-Mitglied in Produktionsfirma aufklären

Union fordert Aufklärung: Ein Mitarbeiter einer ZDF-Partnerfirma in Gaza soll Hamas-Mitglied gewesen sein. CDU und CSU sehen das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erschüttert.

CDU-Politiker Armin Laschet mahnt ZDF zu größerer Unabhängigkeit in der Berichterstattung
CDU-Politiker Armin Laschet mahnt ZDF zu größerer Unabhängigkeit in der BerichterstattungImago / Jürgen Heinrich

Politiker der Unionsparteien fordern vom ZDF weitere Aufklärung über die Beschäftigung eines Hamas-Mitgliedes bei einer von ihr beauftragten Produktionsfirma. Die medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Ottilie Klein (CDU), sprach in der Bild-Zeitung von einem Skandal, CSU-Generalsekretär Martin Huber von einem „ungeheuerlichen Vorgang“.

Das ZDF hatte erklärt, die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Palestine Media Production (PMP) beendet zu haben. Nachdem der Standort der Firma in Gaza am 19. Oktober von einer Rakete getroffen worden war, sei die israelische Armee der Bitte nachgekommen, die Identität des getöteten Mitarbeiters zu klären, teilte das ZDF in Mainz mit: „Der 37-jährige, der als Ingenieur für die Abwicklung der Übertragungstechnik zuständig war, war demnach Mitglied der Terrororganisation Hamas.“

Fragen nach Einfluss der Hamas auf ZDF-Berichterstattung

Bei dem Beschuss des Firmenstandorts in Deir al Balah im Süden Gazas war laut ZDF auch ein achtjähriger Junge, Sohn eines anderen Mitarbeiters, getötet worden. Ein weiterer Beschäftigter wurde demnach verletzt. Die CDU-Politikerin Klein sagte der Bild-Zeitung, das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werde tief erschüttert. Nun müsse überprüft werden, ob die Hamas und ihre Unterstützer über diese Produktionsfirma Einfluss auf die Art und die Inhalte der Berichterstattung des ZDF hatten.

CSU-Generalsekretär Huber sagte der Zeitung: „Dass ein Hamas-Terrorist für das ZDF gearbeitet hat, ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Das ist ein schwerer Schaden für die Glaubwürdigkeit und die bisherige Berichterstattung über den Konflikt.“ Dieser Fall müsse lückenlos aufgeklärt werden. Das ZDF und alle Berichterstatter müssten sicherstellen, dass sie nicht Hamas-Terroristen beschäftigen und Hamas-Propaganda verbreiten.

ZDF und ARD im Fokus: Laschet fordert strengere Medienstandards

Der CDU-Politiker Armin Laschet, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, sagte der Bild, die Tarnung als angebliche Journalisten und Techniker sei eine der perfidesten Methoden der Islamisten. „Leider sind allzu viele Medien weltweit auch bei ihrer Berichterstattung darauf reingefallen“, sagte Laschet. Er forderte: „Journalistische Distanz muss wieder stärker auch die redaktionelle Arbeit von ARD und ZDF prägen.“

Die Bild-Zeitung berichtete, dass der getötete Ingenieur nach Angaben des Senders bei der Produktionsfirma für die technische Übertragung per Satellit zuständig war. Er sei kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistische Fragen nicht eingebunden gewesen. Das ZDF nehme die Vorwürfe aufgrund der vorgelegten Dokumente sehr ernst, erklärte der Sender laut Zeitung. Das schließe eine genaue Prüfung des Falls des getöteten Mitarbeiters wie auch der Firma insgesamt ein.