Die Universität Hamburg würdigt die journalistische und verlegerische Arbeit von Rudolf Augstein (1923-2002) anlässlich seines 100. Geburtstages mit einer öffentlichen Ringvorlesung. In ihr setzen sich prominente Gäste aus Journalismus und Wissenschaft mit dem heutigen Journalismus und Augsteins Lebenswerk auseinander, wie die Uni Hamburg am Mittwoch mitteilte. Die Reihe startet am Dienstag (17. Oktober) und findet dann wöchentlich dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr bei freiem Eintritt im Hauptgebäude der Uni Hamburg (Hörsaal B) statt. Augstein, Gründer des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ und Ehrenbürger Hamburgs, wäre am 5. November dieses Jahres 100 Jahre alt geworden.
Eines der Leitmotive Augsteins lautete „Sagen, was ist“. Die Vortragenden gehen laut Uni der Frage nach, ob dieser Imperativ, der sich heute wie ein Aufruf zu konsequenter Sachlichkeit lese, auch mit politischem und gesellschaftlichem Engagement in Einklang gebracht werden kann. Zudem übertrügen sie Augsteins Journalismus-Konzept auf die Herausforderungen von heute und morgen, hieß es. Dabei gehe es um die Frage, wie Medien und Berichterstattung beschaffen sein müssen, damit sie die freie Gesellschaft bewahren helfen.
Vortragsredner sind unter anderem die ehemalige WDR-Chefredakteurin Sonia Mikich, ORF-Vizechefredakteur Armin Wolf, der Leiter des Moskauer Büros der „New York Times“, Anton Troianovski, sowie Franziska Augstein, Publizistin, Buchautorin und Tochter von Rudolf Augstein. Die Themen bis zum Vorlesungsende am 30. Januar 2024 reichen von „Journalismus im Klimawandel“ über „Die Pressefreiheit und ihre Gefährdungen von außen und innen“ bis hin zu „Warum öffentlich-rechtliche Medien nie wichtiger waren – und was wir besser machen könnten“.
Die 13 Veranstaltungen werden von Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiengangs Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Uni Hamburg moderiert. Geleitet wird die Ringvorlesung von Professor Volker Lilienthal, der die Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur am Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg innehat. Die Ringvorlesung findet in Kooperation mit der Rudolf Augstein Stiftung statt.