Die in Berlin lebende und arbeitende bildende Künstlerin Zuzanna Czebatul beschließt als vermutlich letzte „Artist in Residence“ das überregional beachtete Kunstprojekt „art residency wildbad“ in der evangelischen Tagungsstätte Wildbad Rothenburg. Die Künstlerin wurde 1986 im polnischen Miedzyrzecz geboren, ihre Ausbildung absolvierte sie an Kunsthochschulen und -akademien in Frankfurt am Main, Berlin und New York, wie das Wildbad am Dienstag nach der Sitzung der Fachjury bekanntgab.
Das über die Region hinaus gelobte Kunstprojekt „art residency wildbad“ des Wildbads endet damit vorzeitig. „Vor dem Hintergrund der schwierigen aktuellen Situation und ungewissen Zukunft des Wildbads Rothenburg“ führe man das Kunstprojekt in diesem Jahr zwar noch fort, aber „leider auch zu einem Abschluss“, teilte das Wildbad vor Kurzem mit. Seit 2017 gastiert im Wildbad ein bildender Künstler oder eine Künstlergruppe, die vor Ort über mehrere Wochen ein Kunstwerk für den Wildbad-Park schaffen.
Der wirtschaftliche Leiter der Tagungsstätte, Stephan Michels, sagte, der aktuelle Stand sei nach wie vor, dass die bayerische Landeskirche als Eigentümer die Finanzierung im Laufe des Jahres 2025 einstellen wird. Bleibe es dabei, werde Czebatul nach acht Jahren den letzten Beitrag für das Kunstprojekt beisteuern. Die Künstlerin sagte, in welche Richtung ihre künstlerische Arbeit im Wildbad gehen soll, sei noch nicht ganz klar. Allerdings werde die Tatsache, dass das Projekt ende, „meine Herangehensweise schon beeinflussen“.
Der Skulpturenpark im Wildbad Rothenburg umfasst inzwischen Werke von Böhler & Orendt (2017), Ulrike Mohr (2018), Laura Belém (2019), Breathe Earth Collective (2020), Benjamin Zuber (2021), Arianna Moroder (2022) und Alexandra Hojenski (2023). Die „art residency wildbad“ war ursprünglich auf mindestens zehn Jahre angelegt. Die Kunstschaffenden werden auf Vorschlag einer Fachjury eingeladen, selbst bewerben kann man sich nicht. Neben Kost, Logis und Atelier gab es ein Budget von 30.000 Euro. (00/0668/27.02.2024)