Das Unesco-Welterbekomitee tagt zwar noch bis Mittwoch. Die Beratungen über Neuaufnahmen in die Welterbeliste hat das Gremium aber jetzt schon abgeschlossen. Auch zwei Stätten aus Deutschland sind darunter.
Mit der Eintragung von 13 neuen Welterbestätten hat die Unesco ihre aktuellen Beratungen über Neuaufnahmen in die entsprechende Liste abgeschlossen. Am Samstag kam mit Residenzensemble in Schwerin eine weitere Welterbestätte in Deutschland dazu.
Bereits zuvor hatte das Komitee die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in Sachsen zum Unesco-Welterbe erklärt. Sie wurden am Freitag zusammen mit den Bauwerken der evangelischen Glaubensgemeinschaft in Großbritannien und den USA in die Liste aufgenommen. Deutschland verzeichnet damit nun 54 Welterbestätten.
Zu den weiteren Neuaufnahmen gehörten am Samstag die von den Römern erbaute Via Appia in Italien, die Swahili-Ruinenstadt Gedi in Kenia, die Stätten des Vermächtnisses von Anit-Apartheidskämpfer Nelson Mandela in Südafrika sowie die in Russland gelegene Kulturlandschaft Kenosero-See.
Zudem wurden die Goldbergwerke auf der japanischen Insel Sado zum Welterbe erklärt. Die Minen trugen dazu bei, dass das Land im 17. Jahrhundert zu einem der weltweit führenden Goldproduzenten aufstieg. Japan sagte bei der Sitzung zu, die gesamte Geschichte der Stätte bis ins 20. Jahrhundert aufzuarbeiten: Zwischen 1910 und 1945 arbeiteten hunderttausende Koreanerinnen und Koreaner in Japan, viele unter dramatischen Bedingungen und Zwang. Auch in den Bergwerken auf Sado schufteten Menschen von der Halbinsel, die damals unter Herrschaft des Kaiserreichs stand. An sie soll nun unter anderem mit einer jährlichen Gedenkfeier erinnert werden.
Am Freitag kamen elf Stätten neu auf die Welterbeliste, darunter der Nationalpark Lencois Maranhenses im Nordosten Brasiliens, der für seine weißen Sanddünen bekannt ist, sowie der Königliche Hof von Tiebele im Süden von Burkina Faso sowie das einst größte Kloster in Nahost, das Hilarionkloster im Süden des Gazastreifens.