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Unabhängiges Filmfest Osnabrück mit fünf Weltpremieren

Das 38. Filmfest Osnabrück zeigt vom 11. bis 15. Oktober fast 100 Lang- und Kurzfilme sowie Musikvideos aus aller Welt. Darunter seien fünf Welt- und sieben Deutschlandpremieren, sagte Festivalleiterin Julia Scheck am Mittwoch. Grundtenor aller Produktionen sei „die Suche nach neuen Bildern zum Verständnis der Komplexität unserer Welt“. Es gehe um Fragen des Zusammenlebens miteinander, aber auch des Zusammenwirkens von Mensch, Natur und Umwelt.

Das Festival des unabhängigen Films werde eröffnet mit „Life is not a Competition, but I’m winning“ von Julia Fuhr Mann, sagte Scheck. Die Regisseurin erinnere mit ihrem Dokumentarfilm an vergessene Sportlerinnen. Zugleich schlage sie den Bogen zur Gegenwart, in der Frauen im Spitzensport weiterhin Diskriminierungen erführen.

Weltpremiere feiert unter anderem der deutsche Film „Dora“ von Jolina Simpson und Elisa Grehl über die Flucht von zwei Frauen und zwei Männern am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Paris. Erstmals in Deutschland gezeigt wird der Kurzfilm „Tischler“ des kurdischen Regisseurs Xelil Sehragerd. Er kontrastiert Bilder von schöner Natur und Landschaft im Iran mit Bildern des Krieges.

Während des Festivals werden den Angaben zufolge vier Preise vergeben, darunter der mit 15.000 Euro dotierte Friedensfilmpreis Osnabrück, um den sich zehn Produktionen bewerben. Zu den Bewerbern gehört der Dokumentarfilm „In Ukraine“ der polnische Regisseure Piotr Pawlus und Tomasz Wolski. Sie sind mit der Kamera durch die Ukraine gereist und lassen die unkommentierten Bilder für sich sprechen.

Besondere Aktualität erlangt der Wettbewerbsbeitrag „Landshaft“ des Regisseurs und Videokünstler Daniel Kötter. Er war in Bergkarabach, der armenischen Exklave in Aserbaidschan unterwegs und zeigt Menschen, die mit der ständigen Bedrohung kriegerischer Auseinandersetzungen leben mussten. In den vergangenen Tagen waren mehr als 100.000 Menschen aus der Südkaukasusregion geflohen, nachdem Aserbaidschan das Gebiet zurückerobert und die Exklave offiziell aufgelöst hatte.

Weitere Auszeichnungen sind die Preise für Kinderrechte, sowie die beiden Publikumspreise für den besten Kurzfilm und den besten studentischen Kurzfilm. Der Filmpreis für Kinderrechte ist mit 2.000 Euro dotierte und wird in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk terre des hommes verliehen. Das Osnabrücker Filmfest ist eines der ältesten und traditionsreichsten Filmfestivals in Niedersachsen.