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UN: Über 10.000 zivile Todesopfer im Ukraine-Krieg

 In der Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffs mehr als 10.000 Zivilisten getötet und fast 20.000 weitere verletzt worden. Das geht aus einer Übersicht hervor, die das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen am Donnerstag in Genf veröffentlichte. Die tatsächliche Zahl der Opfer liege wahrscheinlich viel höher. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk warnte, die langfristigen Folgen des Kriegs würden noch für Generationen zu spüren sein.

Nach den Daten, die von der Menschenrecht-Beobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine geprüft wurden, starben durch den Konflikt mindestens 10.582 Zivilpersonen in der Ukraine, 19.875 erlitten Verletzungen. Unter den Todesopfern sind 587 Kinder. Fast 4.300 Menschen, 40 Prozent der Getöteten, verloren ihr Leben allein im März 2022, also kurz nach Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar 2022.

Die meisten zivilen Opfer (8.900) kamen durch Sprengwaffen mit großer Flächenwirkung zu Tode. Besonders hoch war die Zahl in den östlichen Verwaltungsregionen. 59 Gesundheitseinrichtungen und 236 Bildungseinrichtungen wurden zerstört, Hunderte weitere beschädigt. Besorgt äußerten sich die UN-Beobachter auch über Minen und Blindgänger sowie über Umweltschäden, etwa nach der Sprengung des Kachowka-Staudammes durch das russische Militär.

14,6 Millionen Menschen in der Ukraine, etwa 40 Prozent der Gesamtbevölkerung, sind nach anderen UN-Quellen auf irgendeine Form von humanitärer Hilfe angewiesen, zudem 2,2 Millionen Geflüchtete in benachbarten Ländern. Die Zahl der Binnenvertriebenen innerhalb der Ukraine wird von der Internationalen Organisation für Migration in Genf aktuell mit 3,5 Millionen angegeben.