Die Vereinten Nationen melden auch anderthalb Wochen nach dem Assad-Sturz noch Kämpfe aus mehreren Teilen Syriens. Die Gewalt in den Bezirken Aleppo, Tartus und Deir-ez-Zor behindere erheblich die Erholung des Konfliktlandes, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Donnerstag in Genf mit.
Die humanitäre Lage von 44.000 Vertriebenen in 263 Notunterkünften im Nordosten Syriens sei katastrophal. Den meisten Einrichtungen fehle es an ausreichender Wasser- und Sanitärversorgung. Die UN und ihre Partner hätten seit dem 27. November mehr als 1,3 Millionen Menschen in ganz Syrien mit Nahrungsmitteln unterstützt.
Das Hilfswerk UNHCR hatte am Dienstag mitgeteilt, dass in den drei Wochen zuvor mehr als eine Million Menschen vor Gewalt geflüchtet seien. Andererseits seien Tausende syrische Flüchtlinge aus der Türkei, dem Libanon und auch Jordanien in ihr Land zurückgekehrt.
Rebellen unter der Führung der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatten Anfang Dezember das diktatorische Regime von Präsident Baschar al-Assad gestürzt und eine Übergangsregierung eingesetzt. Assad ließ 2011 einen Volksaufstand blutig niederschlagen und löste damit den Syrien-Konflikt aus.