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UN-Generalsekretär fordert Feuerpause im Nahost-Konflikt

Nach dem Tod Hunderter Zivilisten infolge des Beschusses eines Krankenhauses im Gaza-Streifen sendet UN-Generalsekretär Guterres einen Appell: Das Schicksal der gesamten Region stehe auf dem Spiel.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut UN-Generalsekretär Guterres in Gefahr
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut UN-Generalsekretär Guterres in GefahrImago / Photo News

UN-Generalsekretär António Guterres fordert eine humanitäre Feuerpause im Nahost-Konflikt, um das Leid der Menschen zu lindern. „Zu viele Leben – und das Schicksal der gesamten Region – stehen auf dem Spiel“, schrieb Guterres im Internetdienst X, vormals Twitter. Zuvor hatte er sich entsetzt über den Tod Hunderter Zivilisten nach dem Beschuss eines Krankenhauses im Gaza-Streifen geäußert.

Er verurteilte den Angriff „auf das Schärfste“. Sein Herz sei bei den Familien der Opfer. „Krankenhäuser und medizinisches Personal unterliegen dem Schutz des humanitären Völkerrechts“, schrieb Guterres.

Wer ist verantwortlich für den Angriff auf Krankenhaus in Gaza?

Wer für den Angriff auf das Krankenhaus verantwortlich ist, war Medienberichten zufolge zunächst unklar. Die radikalislamische Hamas habe Israel beschuldigt. Laut der israelischen Regierung sei ein fehlgeschlagener Angriff der palästinensischen Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ die Ursache.

Auch der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, verurteilte die Attacke. „Wir kennen noch nicht das ganze Ausmaß dieses Gemetzels, aber klar ist, dass die Gewalt und das Töten sofort aufhören müssen“, erklärte er. Laut den Vereinten Nationen handelt es sich um das „Al Ahli Anglican Episcopal Hospital“ in Gaza-Stadt, das am Dienstag beschossen wurde.

Humanitäre Lage im Gaza-Streifen katastrophal

Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric Egger, nannte die humanitäre Lage im Gaza-Streifen katastrophal. Die jüngsten Bilder vom Beschuss des Krankenhauses seien unerträglich, sagte Spoljaric Egger am Mittwoch im Deutschlandfunk. Erneut drängte sie die Konfliktparteien, die Lieferung von medizinischen Gütern und von Nahrungsmitteln zu ermöglichen.

Äußerst prekär sei die Lage in den Krankenhäusern. Es fehle an Ärzten, Material, Betten und Operationssälen. „Es ist eine Frage von Stunden oder Tagen, bis das ganze System zusammenbricht“, sagte die Schweizer Diplomatin.

Am 7. Oktober hatte die palästinensische Hamas, die Gaza beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen. Dabei tötete sie viele Zivilisten. Israel reagierte mit dem Beschuss Gazas und der kompletten Abriegelung des Gebietes, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben.