In fünf Jahren hat sich die Zahl der gestorbenen oder verschollenen Migranten weltweit mehr als verdoppelt. Viele Fälle blieben vermutlich unbemerkt. Eine strukturierte Antwort ist aus Sicht der Vereinten Nationen nötig.
Weltweit sind 2024 nach UN-Angaben mindestens 8.938 Migranten auf ihrem Weg ums Leben gekommen. Das mache das vergangene Jahr zum tödlichsten seit Beginn der Statistik im Jahr 2014, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genf am Freitag mit. Die Zahl der Opfer lag demnach noch einmal um fast 200 höher als 2023, dem Jahr mit der bislang höchsten Zahl. Seit 2020 haben sich die Todesfälle mehr als verdoppelt.
IOM-Vizedirektorin Ugochi Daniels nannte die wachsende Zahl der Opfer “unannehmbar und vermeidbar”. Der Anstieg in zahlreichen Weltregionen zeige, dass eine internationale und umfassende Antwort nötig sei.
Laut der Zählung des mit IOM verbundenen Missing Migrants Project starben allein in Asien mindestens 2.778 Migranten, 624 mehr als im Vorjahr. An zweiter Stelle folgte das Mittelmeer mit 2.452 Toten; dort waren es 703 weniger. Die dritthöchste Zahl von Todesfällen auf Migrationsrouten wurde in Afrika verzeichnet, mit 2.242 Opfern und einem Anstieg von 367.