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Umfrage: Weniger Deutsche fühlen sich für Klimaschutz verantwortlich

Klimakrise? Nicht unser Problem! Immer mehr Menschen in Deutschland halten sich nicht mehr dafür verantwortlich. Trotzdem sehen viele besonders in einem Punkt Vorteile einer grünen Transformation.

Immer weniger Deutsche befürworten laut einer internationalen Umfrage mehr Klimaschutz. Nur noch rund 40 Prozent der Befragten seien der Ansicht, Deutschland müsse mehr für den Klimaschutz tun, wie das Meinungsforschungsinstitut Ipsos am Dienstag in Hamburg mitteilte. Vor zwei Jahren seien es noch 55 Prozent gewesen. Etwa jeder zweite Deutsche sehe sich selbst in der Verantwortung – 2021 noch rund 70 Prozent.

Laut der in 32 Ländern durchgeführten Befragung sorgen sich 80 Prozent der Deutschen um die Folgen des Klimawandels in anderen Ländern, 60 Prozent um die im eigenen Land. In den meisten anderen Umfrage-Ländern sei diese Tendenz weniger stark ausgeprägt oder sogar umgekehrt. Generell seien die Sorgen vor den Auswirkungen dort größer, wo der Klimawandels schon jetzt deutlicher spürbar sei.

Viele Deutsche befürchten der Umfrage zufolge höhere Energiepreise. Drei von fünf Deutschen glauben, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien zu höheren Energiepreisen führen werde – so viele wie in keinem anderen Land. Jeder zweite Bundesbürger sei zudem der Meinung, Elektroautos seien genauso schlecht für die Umwelt wie konventionelle Autos. Auch hier sei der Anteil der Skeptiker in Deutschland so hoch wie in kaum einem anderen Land. Nur in Frankreich (58 Prozent) und Polen (55 Prozent) gebe es mehr.

Weltweit werde der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien eher positiv wahrgenommen. Mit Blick auf die Vorteile sehe in Deutschland eine knappe Mehrheit (52 Prozent) positive Folgen für die Luftqualität, etwa jeder Vierte für das Gesundheitswesen. Dass sich die Energiewende positiv auf die Zahl der Arbeitsplätze auswirkt, glaube nur knapp jeder Fünfte.

Laut Umfrage glaubt fast jeder zweite Bundesbürger (45 Prozent), dass der Klimawandel die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit darstellt. Allerdings sei auch rund ein Viertel überzeugt, dass es unter Klimawissenschaftlern bis heute keinen Konsens über die Auswirkungen des Klimawandels gebe.

Die Zahlen gehen laut Ipsos aus der Studie “People and Climate Change: Public Attitudes to the Climate Crisis and the Transition to Net Zero” hervor. Für die Online-Umfrage seien zwischen dem 24. Januar und dem 7. Februar 2025 fast 24.000 Personen in 32 Ländern befragt worden. In Deutschland waren die rund 1.000 Befragten demnach zwischen 16 und 74 Jahre alt.