Zusammenhalt, persönliche Freiheit, Ellbogengesellschaft – solche Begriffe fallen oft in politischen Debatten wie in privaten Diskussionen. Doch was sagen die Zahlen? Eine neue Umfrage schafft mehr Klarheit.
Die große Mehrheit in Deutschland wünscht sich mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt. In einer aktuellen Umfrage gaben 88 Prozent der Befragten an, die Menschen in Deutschland sollten mehr aufeinander achten. Unter den weiblichen Befragten lag die Zustimmung dabei noch etwas höher als unter den männlichen, wie aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Köln hervorgeht.
Am größten war die Zustimmung zur Aussage “Ich würde mir wünschen, dass die Menschen in Deutschland mehr aufeinander achten” in der Altersgruppe über 55 Jahre mit 94 Prozent. Verglichen nach Migrationshintergrund stimmten 90 Prozent der Menschen ohne und 81 Prozent mit migrantischen Wurzeln der Aussage zu.
Auch ist die Mehrheit der Meinung, dass sich in Deutschland jeder selbst der Nächste sei. 23 Prozent stimmten dem voll und ganz zu, 46 Prozent gaben “stimme eher zu” an. Je jünger die Befragten, desto mehr waren sie der Meinung, jeder sei sich selbst der Nächste.
“Ich habe aufgrund von staatlichen Regulierungen nicht genügend persönliche Freiheit” – dieser Aussage stimmte gut ein Drittel der Befragten zu. Am meisten Einschränkung der persönlichen Freiheit sah die Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren. Auch zeigten sich Unterschiede in den Antworten von Männern (40 Prozent Zustimmung) und Frauen (31 Prozent) sowie zwischen Ost (41 Prozent) und West (34 Prozent). Menschen mit Migrationshintergrund sahen mehr Einschränkung der persönlichen Freiheit durch staatliche Regulierungen (42 Prozent) als Menschen ohne Migrationshintergrund (34 Prozent).
Für die Umfrage wurden zwischen dem 22. und 24. April Online-Interviews mit 2.032 Personen geführt.