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Umfrage: Schüler sehen Verbesserungsbedarf bei Pausenhöfen

Bei der Bewertung ihrer Schulhöfe sehen Kinder und Jugendliche in Niedersachsen und Bremen laut einer Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes noch Luft nach oben. Lediglich 65 Prozent der niedersächsischen Schüler meinen, dass es auf ihren Pausenhöfen attraktive Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten gibt, wie das in Berlin ansässige Hilfswerk am Montag mitteilte. In Bremen sagen das sogar nur 59 Prozent.

Nur etwa die Hälfte der Befragten in Niedersachsen und Bremen gab zudem an, dass sie auf ihren Pausenhöfen gut entspannen könnten. Beide Angaben liegen aber noch über dem Bundesdurchschnitt.

Die Angaben fußen auf einer Online-Studie des Sozial- und Politikforschungsinstituts Verian mit Hauptsitz in München, das den Angaben zufolge bundesweit 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren befragte. In Niedersachsen waren es 208 und in Bremen 92, sagte ein Sprecher des Kinderhilfswerks dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Investitionsstau in deutschen Schulen werde mittlerweile auf rund 55 Milliarden Euro beziffert, sagte der Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann. „Aber nicht nur die Schulgebäude selbst, sondern auch die Schulhof- und Pausenbereiche sind oftmals in einem jämmerlichen Zustand.“ Ganz besonders treffe das auf die Schultoiletten zu. Hier liegen Niedersachsen und Bremen im bundesweiten Vergleich knapp unter dem Durchschnitt.

Bundesweit finden 55 Prozent der Befragten, dass es in den Pausen gute Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten gibt. 48 Prozent sagen, dass ihr Schulhof ein guter Ort zum Entspannen sei.

Es sei eine dringliche Aufgabe für das Land, nicht nur den Bildungserfolg vom sozioökonomischen Status der Eltern abzukoppeln, sondern den Fokus auch auf den baulichen Zustand der Schulen und damit auch auf die Pausenhöfe zu legen, sagte Hofmann. „Natürlich kostet das Geld. Aber vieles ist auch mit ein bisschen Einfallsreichtum und Kreativität möglich, gerade wenn die Schülerinnen und Schüler einbezogen und beteiligt werden.“