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Umfrage: Jeder Zweite im Südwesten will Neuwahlen

Jeder zweite Baden-Württemberger wünscht sich laut einer Umfrage angesichts der aktuellen Krisen Neuwahlen des Bundestags. Drei Viertel äußern sich unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung, wie der am Mittwoch in Stuttgart veröffentlichte Baden-Württemberg-Report der Privatradios im Südwesten zeigt. Über 62 Prozent der 1.000 Befragten vertreten die Ansicht, die Ampel-Koalition tue nicht ausreichend viel für die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit Deutschlands. Ebenso viele meinen, in Sachen Wirtschaft gehe in der Bundesrepublik „alles viel zu langsam“.

Sollte es zu Neuwahlen kommen, hätten 28 Prozent der Wahlberechtigten ein Problem: Aus ihrer Sicht ist derzeit keine Partei geeignet, eine Bundesregierung anzuführen. 22 Prozent halten die CDU für die beste Wahl. In den ländlichen Gebieten des Südwestens erreicht die AfD inzwischen mit 14 Prozent Zustimmung so viel wie SPD und Grüne (jeweils 7 Prozent) zusammen.

Sorgentreiber Nummer eins im Ländle sind die steigenden Lebenshaltungskosten. Sie machen 75 Prozent der Befragten zu schaffen. Auf Platz zwei folgt die Inflation (71 Prozent), danach die wirtschaftliche Entwicklung (63 Prozent). An vierter Stelle rangiert die Migration (61 Prozent), gefolgt vom Krieg in der Ukraine (55 Prozent) und dem Klimawandel (54 Prozent). Die Angst, dass der Krieg in der Ukraine eskalieren könnte, hat sich seit Januar halbiert und liegt nun bei 26 Prozent.

Nach den größten gesellschaftlichen Herausforderungen befragt, nennen 41 Prozent die Zuwanderung. Es folgen der Klimawandel (37 Prozent) und die Inflation (33 Prozent). Auffällig ist den Angaben zufolge, dass die Einwanderung nach Deutschland den Menschen mehr Sorgen macht, je älter sie sind, je weniger Einkommen sie haben und je ländlicher sie wohnen.

Die Umfrage wurde vom Forschungsinstitut Kantar repräsentativ mit 1.000 Personen ab 16 Jahren durchgeführt. Das Unternehmen erstellt seit September 2022 für Baden-Württemberg regelmäßig ein Stimmungsbarometer. (2303/27.09.2023)