Fast jeder dritte Internetnutzer in Deutschland ist offenbar schon mal Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die die Verbraucherzentrale NRW am Montag in Düsseldorf veröffentlichte. Demnach wurde bei 30 Prozent der rund 1.000 Befragten bereits mindestens ein persönlicher Online-Account geknackt. Besonders betroffen seien Social-Media-Konten.
So gaben 35 Prozent der Betroffenen an, Ziel des Angriffs sei ein Social-Media-Account gewesen. 28 Prozent nannten E-Mail-Konten, 21 Prozent das Konto bei einem Online-Marktplatz sowie 16 Prozent den Bereich Finanzen. Von Account-Hacks am häufigsten betroffen ist mit 33 Prozent die Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen.
Die gute Nachricht: 86 Prozent der Betroffenen konnten die Kontrolle über ihren Account wiedererlangen. Im Bereich Social Media war die Quote mit 81 Prozent am geringsten, für Finanz-Accounts mit 92 Prozent am höchsten.
Im Fall eines Hacker-Angriffs lohnt es sich den Verbraucherschützern zufolge, den Anbieter einzuschalten. 97 Prozent derjenigen, die sich an den Anbieter wandten, hätten mit dessen Hilfe die Kontrolle über ihren Account zurückerlangen können. Bei denjenigen, die keine persönliche Hilfe vom Anbieter hatten, sei dies nur 74 Prozent gelungen. “In der direkten Kommunikation kann oft eine schnellere Lösung gefunden werden”, erklärte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski. “So können Betroffene notfalls mit Zahlungsinformationen oder Screenshots nachweisen, dass sie der rechtmäßige Besitzer des Accounts sind.”
Um die eigenen Daten bestmöglich zu schützen, empfehlen die Verbraucherschützer, starke Passwörter festzulegen und – wenn möglich – die Zwei-Faktor-Authentisierung zu nutzen. Internetnutzer sollten nicht auf Links und Anhänge von unbekannten Quellen klicken. Zudem sollten sie besonders in öffentlichen WLAN-Netzwerken ihr Gerät absichern.
Mit der Umfrage hatten die Verbraucherzentralen den Angaben zufolge das Institut Gelszus beauftragt. Es hatte im Sommer 1.027 Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland befragt. Die Teilnehmenden seien bevölkerungsrepräsentativ nach Geschlecht, Alter und Wohnregion ausgewählt worden.