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Umfrage: 7 von 10 Internet-Usern von Cyberkriminalität betroffen

Immer sicher im Internet unterwegs? Wohl kaum! Fast 70 Prozent der Internetnutzer in Deutschland wurden 2023 Opfer von Cyberkriminellen. Doch gibt es Wege, sich auch online besser zu schützen.

Zwei Drittel der Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland waren im vergangenen Jahr von Cyberkriminalität betroffen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Digitalverband Bitkom am Donnerstag in Berlin veröffentlichte. So seien Passwörter ausspioniert worden, es habe Betrug im Online-Handel gegeben sowie schwere Beleidigungen in den sozialen Netzwerken.

30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie im Jahr 2023 keine solche Erfahrungen gemacht hätten. Vor einem Jahr waren mit 75 Prozent noch mehr Menschen zum Opfer von Cyberkriminellen geworden. Oft werde es ihnen zu leicht gemacht, mahnte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. “Mit einigen wenigen Maßnahmen lässt sich der weit überwiegende Teil der Angriffe abwehren”. Wichtig seien sichere Passwörter, eine zeitnahe Installation von Updates sowie Vorsicht bei “ungewöhnlichen Nachrichten von vermeintlichen Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen”.

Am häufigsten berichteten die Befragten (35 Prozent) laut Umfrage über Phishing, also Versuche, persönliche Informationen wie Passwörter über E-Mail, Kurznachrichten oder telefonisch herauszufinden. 30 Prozent sind nach eigenen Worten bei einem Online-Einkauf betrogen worden, 13 Prozent beim Online-Banking. 26 Prozent berichteten von massiven verbalen Angriffen, fünf Prozent von sexueller Belästigung und 20 Prozent von Schadprogrammen, mit denen der eigene Computer infiziert worden sei. Identitätsdiebstahl erlebten demnach vier Prozent, bei zwei Prozent wurden E-Mails in ihrem Namen versendet.

Die Schadenshöhe liegt laut Bitkom im Durchschnitt bei 262 Euro. 30 Prozent der Betroffenen haben nach den Vorfällen nichts unternommen, wie es weiter hieß.

14 Prozent haben nach eigenen Angaben eine Anzeige bei der Polizei erstattet – davon erklärte fast die Hälfte (46 Prozent), wegen zu hohem Aufwand oder mangelnden Ergebnissen in einem künftigen Fall darauf verzichten zu wollen. 23 Prozent sagten, die Polizei habe kompetent beraten und unterstützt. Wintergerst forderte eine personelle und technische Ausstattung, mit der Polizei und Sicherheitsbehörden erfolgreich gegen Kriminelle in der Online-Welt vorgehen können. – Den Angaben zufolge wurden 1.018 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren telefonisch und repräsentativ befragt.