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Ulli-Thiel-Friedenspreis würdigt Schüler-Engagement

Der Lehrer Ulli Thiel hatte die Idee zu einer der größten Aktionen der Friedensbewegung mit 400.000 Teilnehmern: der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983. Ein nach ihm benannter Preis geht nun an Schüler.

Der Sonderschullehrer und Friedensaktivist Ulli Thiel (1943-2014) aus Karlsruhe gilt als Erfinder des Mottos “Frieden schaffen ohne Waffen”. Der nach ihm benannte Ulli-Thiel-Friedenspreis wird am Freitag in Karlsruhe an Schülerinnen und Schüler vergeben, die sich für ein friedliches Miteinander einsetzen, wie die badische und die württembergische Landeskirche am Montag mitteilten. Die Laudatio hält die badische Landesbischöfin Heike Springhart.

Zehn Beiträge wurden ausgewählt, für die bis zu 500 Euro Preisgeld vergeben wird. Unter den Preisträgern ist demnach ein Leistungskurs Gemeinschaftskunde des Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart mit einer Ausstellung zum Nahostkonflikt: Auf 23 Stelen haben die Schülerinnen und Schüler Informationen über historische Wurzeln des Nahostkonflikts gesammelt. Ihr Ziel sei es gewesen, “Solidarität mit den Menschen auf beiden Seiten, aber nicht mit der Hamas” darzustellen.

“Kulinarische Friedensbrücken” will die Gewerbliche Schule Schwäbisch Hall mit einem eigenen Kochbuch bauen, das Rezepte aus aller Welt enthält. An dem Projekt aus dem Religionsunterricht beteiligten sich Schülerinnen und Schüler etwa aus Afghanistan, Kamerun, Ukraine, Rumänien und der Türkei.

Wer den ersten und die weiteren Plätze belegt, werde erst am Freitag während der Veranstaltung verkündet, sagte Stefan Maaß, Friedensbeauftragter der badischen Landeskirche, auf Anfrage der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA). Preisträger kommen auch vom Bildungszentrum Sankt Konrad in Ravensburg, vom Gymnasium Friedrich II in Lorch, vom Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen, von der Jörg-Rathgeb-Schule in Stuttgart-Neugereut, vom Lise-Meitner-Gymnasium Crailsheim, von der Lindenrainschule Ebhausen, von der Spitalhof-Gemeinschaftsschule Ulm und von der Schule am Jakobsweg in Winnenden.

An dem Wettbewerb hatten Kinder und Jugendliche aus 27 Schulen in Baden-Württemberg teilgenommen – aus Grundschulen, Realschulen und Gymnasien bis zu Sonderpädagogischen Bildungszentren. Getragen wird der Friedenspreis außer von den beiden Landeskirchen auch von der Deutschen Friedensgesellschaft, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), pax christi in Baden-Württemberg und dem Verein “pax an!”. Der Wettbewerb wurde im Schuljahr 2023/24 zum fünften Mal ausgeschrieben.