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Ukraine-Beauftragter des Papstes setzt Gespräche in Moskau fort

Neben Außenminister Lawrow trifft Kardinal Zuppi in Moskau auch die Kinderrechtsbeauftragte von Präsident Putin. Der Vatikan will die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder aus Russland in ihre Heimat erreichen.

Am zweiten Tag seines Moskau-Besuchs hat sich der päpstliche Sondergesandte für Frieden in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, mit Russlands Kinderrechtsbeauftragter Maria Lwowa-Belowa getroffen. Die Politikerin teilte am Dienstag auf der Kommunikationsplattform Telegram mit, man habe über die weitere Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl “im Interesse der Familien und Kinder” gesprochen, “einschließlich der Wiedervereinigung von Familien aus Russland und der Ukraine”. Es sei vereinbart worden, die seit mehr als einem Jahr andauernde Zusammenarbeit fortzusetzen.

“Das Gespräch verlief herzlich und konstruktiv”, ergänzte Lwowa-Belowa. Seit Beginn der Großinvasion der russischen Armee in die Ukraine im Februar 2022 wurden Tausende Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt. Kiew spricht von etwa 20.000 Kindern. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte im März 2023 Haftbefehle gegen Lwowa-Belowa und Russlands Präsidenten Wladimir Putin erlassen, weil sie mutmaßlich für die rechtswidrige Deportation von Kindern aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland verantwortlich seien.

Am Montag war Zuppi in Moskau mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zusammengekommen. Nach Angaben des Moskauer Ministeriums ging es in dem Gespräch um eine “Zusammenarbeit im humanitären Bereich” rund um den Ukraine-Krieg. Auch bilaterale und internationale Themen seien erörtert worden. Das Ministerium bezeichnete den Dialog zwischen Russland und dem Vatikan als konstruktiv. Es veröffentlichte ein Foto von Zuppi und Lawrow, auf dem sie sich die Hand geben und in die Kamera lächeln.

Der Vatikan hatte beim Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine mehrfach erfolgreich vermittelt. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni erklärte am Montag, Zuppi wolle in Moskau über eine Zusammenführung von ukrainischen Kindern mit ihren Familien und einen Gefangenenaustausch sprechen. Ziel sei, “den erhofften Frieden zu erreichen”, so Bruni.

Vor wenigen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Papst Franziskus im Vatikan besucht. Dabei dankte er dem Kirchenoberhaupt für die Vermittlung des Heiligen Stuhls beim Austausch von Kriegsgefangenen mit Russland und bat ihn um weitere Unterstützung auf diesem Gebiet.

Zuppi, Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, war im Juni 2023 zum ersten Mal im Rahmen seiner Mission als Sondergesandter nach Moskau gereist. Damals sprach er mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., mit Russlands Kinderrechtsbeauftragter Lwowa-Belowa sowie dem außenpolitischen Berater Putins, Juri Uschakow. Treffen mit Außenminister Lawrow oder einem anderen Regierungsmitglied kamen damals nicht zustande.

In Kiew hatte Zuppi damals unter anderen mit Präsidenten Selenskyj gesprochen. Auch nach Peking und Washington reiste der Kardinal 2023.