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Übersetzerpreise für Esther Kinsky und Petro Rychlo

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den diesjährigen Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung an Esther Kinsky für ihre Übertragungen englischer und polnischer Literatur ins Deutsche. Den diesjährigen Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland erhält der ukrainische Germanist Petro Rychlo, wie die Akademie am Donnerstag in Darmstadt mitteilte. Die Preise sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert und werden am 14. April während der Akademie-Tagung in Essen verliehen.

Die 1956 in Engelskirchen geborene Kinsky gehöre zu den „interessantesten Übersetzerinnen und Autorinnen unserer Zeit“, begründete die Akademie die Auszeichnung. Sie habe unter anderem anspruchsvolle Prosawerke des polnischen Exilschriftstellers Zygmunt Haupt, Werke von Miron Bialoszewski und Magdalena Tulli übersetzt. Im vergangenen Jahrzehnt habe sie sich verstärkt eher verborgenen Texten der englischsprachigen Literatur gewidmet, wie dem Nachlass des Naturphilosophen Henry David Thoreau.

Der Übersetzer Rychlo habe maßgeblich dazu beigetragen, der ukrainischen Gesellschaft ein multilinguales Erbe zu erschließen. Den Angaben zufolge hat er unter anderem Bücher von Rose Ausländer, Manes Sperber, Selma Meerbaum-Eisinger und Aharon Appelfeld ins Ukrainische übertragen. Als sein Hauptwerk gelte die Übertragung, Kommentierung und Herausgabe von Paul Celans dichterischem Gesamtwerk.

Der Johann-Heinrich-Voß-Preis wird seit 1958 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt ihn Andreas Tretner für seine Übertragungen slawischer Literatur ins Deutsche. Getragen wird er vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Der Friedrich-Gundolf-Preis wird seit 1964 vergeben und ging im vergangenen Jahr an die iranische Literaturvermittlerin Mahshid Mirmoezi.