Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an den Holocaust. "arte" beleuchtet die Aufarbeitung von NS-Verbrechen und den mutigen Widerstand der Zivilbevölkerung gegen die braunen Machthaber.
20.15 Uhr: Nicht Rache, sondern Gerechtigkeit. Das Leben von Beate und Serge Klarsfeld
Die Geschichte von Beate und Serge Klarsfeld ist eine deutsch-französische Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe und eines jahrzehntelangen Einsatzes für die Aufarbeitung von NS-Verbrechen. Die Ohrfeige für Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger 1968 macht die Klarsfelds schlagartig bekannt. Es ist das Startsignal für einen zähen Kampf, NS-Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Zu ihren größten Erfolgen zählen die Verurteilung von Kurt Lischka 1980 und der Prozess gegen den französischen Politiker und ehemaligen Kollaborateur Maurice Papon. Nur zwei Fälle aus einem langen Kampf gegen das Vergessen.
21.10 Uhr: Stille Retter
Frankreich, 1940: Mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht befinden sich auch die Juden in Frankreich in Lebensgefahr. Doch drei von vier überleben den Holocaust. Mehr als in anderen von Nazi-Deutschland besetzten Ländern. Und trotz einer französischen Regierung und Polizei, die sich aktiv an der Verfolgung beteiligen. Die Dokumentation erzählt erstmals von den Umständen ihrer Rettung – und vom zivilen Widerstand der vielen „stillen Retter“, die dies ermöglicht haben. Es sind Geschichten von tödlicher Bedrohung und selbstloser Hilfsbereitschaft. Von Angst und Verzweiflung – und von Mut und Mitmenschlichkeit.
22.00 Uhr: Rettet Auschwitz!
Das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers wurde mehrfach geplündert, umgebaut und von verschiedenen Seiten für eigene Zwecke instrumentalisiert. Die historischen Tatsachen wurden immer wieder umgeschrieben und neu dargestellt, entsprechend der Ideologie der verschiedenen kommunistischen Regierungen. Sogar der Genozid an den Juden, die Schoah, wurde zeitweise verschwiegen. Ein Teil der polnischen Gesellschaft und Politik wünschte sich, das Geschehene zu vergessen. Andere wiederum setzten und setzen sich entschieden dafür ein, dass die Erinnerung lebendig gehalten wird. Dass dieser Ort auch für zukünftige Generationen ein Mahnmal für die Menschheit bleibt. Mittlerweile ist das Gelände durch Verwitterung und immer größere Besucherzahlen in seiner Substanz bedroht. Eigentlich sollte Europas größter Friedhof ein Ort der Besinnung sein, doch manchmal wirkt das frühere Vernichtungslager wie ein makabrer Ausflugsort. Wie soll in Zukunft ein wirksames Erinnern an Auschwitz, an die Schoah, an die Ermordung von Millionen Menschen aussehen? Ähnlichen Fragen die Erinnerungskultur betreffend sehen sich auch andere Schreckensorte gegenüber.
23.00 Uhr: Tödliche Rache. Vom Holocaust-Opfer zum Mörder
Der 85-jährige Mosche Knebel ist ein ganz gewöhnlicher Großvater, wie er über den Markt spaziert und mit den Verkäufern über den Preis des Fisches verhandelt. Aber Mosche hat eine dunkle Seite: Er hat sich grausam an den Nazis gerächt, die seine Familie ermordeten. In der Dokumentation möchte er seine Geschichte erzählen – die Geschichte einer tödlichen Rache.
