Einsatz für Wohnungslose, Flüchtlinge und Einsame: Seit 100 Jahren engagiert sich die Caritas in Hamburg für Menschen in Not. Bei einem Empfang im Rathaus lobt Bürgermeister Tschentscher die soziale Arbeit des Verbands.
Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens hat Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Caritas in Hamburg als wichtigen Partner der Sozialpolitik gewürdigt. Der katholische Wohlfahrtsverband sei eine starke Kraft zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen, sagte Tschentscher am Dienstagabend bei einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus laut Redemanuskript. “Auch politisch macht sich die Caritas stark für Menschen, die selbst nicht die Kraft oder die Möglichkeiten haben, auf sich, auf ihre Bedürfnisse und ihre Themen aufmerksam zu machen.”
Der “Caritasverband für Hamburg” wurde im Dezember 1925 gegründet, um das soziale Engagement der katholischen Kirche zu bündeln. 2018 fusionierte er mit den bis dahin eigenständigen Caritasverbänden in Mecklenburg und Schleswig-Holstein zur “Caritas im Norden”, die auf Ebene des Erzbistums Hamburg arbeitet und dessen gesamtes Gebiet abdeckt. In den Hamburger Einrichtungen des Verbands arbeiten heute rund 200 Hauptamtler und etwa 150 Ehrenamtler.
Die Caritas engagiert sich in der Hansestadt nach eigenen Angaben in der Wohnungslosenhilfe, der Migrations- und Flüchtlingsberatung, der Pflege und Betreuung älterer Menschen sowie in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit. Ein wachsender Bereich sei die Unterstützung von Menschen, die von Armut, Einsamkeit oder psychischer Belastung betroffen sind.
Die Caritas in Hamburg sei in vielen schwierigen Situationen eine wichtige und vor allem niedrigschwellige Anlaufstelle, so Tschentscher. Darüber hinaus fördere der Verband freiwilliges Engagement, indem er zum Beispiel rund 600 Ehrenamtliche beschäftige. Gemeinsam mit dem Erzbistum habe er 1997 das Freiwilligenzentrum Hamburg gegründet, die erste Freiwilligenagentur der Stadt.
“Hamburg ist eine Stadt der Gegensätze”, erklärte Diözesancaritasdirektor Matthias Timmermann in einer Mitteilung. Wohlstand und Armut, Chancen und Ausgrenzung lägen oft dicht beieinander. “Unsere Aufgabe war und ist es, Brücken zu bauen zwischen Menschen, Milieus und Lebenswelten.”
Timmermann forderte zum Jubiläum mehr politische Unterstützung und eine verlässliche Finanzierung. “Nur wenn soziale Arbeit langfristig gestärkt wird, kann es gelingen, Menschen in Not wirksam zu helfen und den sozialen Zusammenhalt zu sichern.”