Der katholische Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Gläubigen ermutigt, Veränderungen in der Welt aus dem Glauben an Gott anzugehen. Dass Gott für sein Eingreifen in diese Welt den Weg der Menschwerdung gewählt habe, sei „ein Zeichen seines Glaubens an den Menschen“, sagte Ackermann an Heiligabend im Trierer Dom laut Predigttext. Gott glaube an sein Geschöpf.
Es sei eine Versuchung, Hoffnungen auf Veränderung und Erneuerung auf bestimmte Personen zu projizieren, erklärte Ackermann. Die aktuelle Zeit sei „regelrecht süchtig nach quasi-messianischen Rettergestalten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, auch in der Kirche“, sagte der Bischof. „Sie sollen das Ruder herumreißen, am besten, ohne dass wir selbst allzu viel dazu tun müssen.“
Gott schicke jedoch nicht „den starken Mann oder die starke Frau“, die es „von heute auf morgen richten“ sollen, erklärte der Bischof. Er schenke als Retter ein Kind, das wachsen und lernen müsse. Erneuerung komme von Gott nicht mit brachialer Gewalt. Er lasse Zeit, dass Dinge wachsen könnten. Dabei gebe Gott die Menschen nicht auf. An Jesus aus Nazareth sollten Menschen erkennen, dass sie selbst fortan mit Gottes Kraft und Hilfe die Welt erneuern könnten.