Mit einem Trauergottesdienst ist am Sonnabend an den verstorbenen Künstler Günther Uecker gedacht worden. MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), zahlreiche Wegbegleiterinnen und -begleiter sowie Freunde haben an der Gedenkveranstaltung im Schweriner Dom teilgenommen. Uecker sei einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit gewesen, sagte MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in ihrer Rede, teilte ihr Ministerium mit. „Günther Uecker war ein Mensch, der die Kraft hatte, mit einem Nagel die Welt zu bewegen“, würdigte Schwesig sein künstlerisches Schaffen.
Günther Uecker war am 10. Juni im Alter von 95 Jahren in Düsseldorf gestorben. In den letzten Jahren seines Lebens hatte er vier Fenster für den Schweriner Dom gestaltet. „Diese Fenster – geschaffen für einen Ort des Glaubens, der Einkehr, der Hoffnung – sind ein Vermächtnis“, sagte Schwesig. „Sie verbinden Himmel und Erde, Licht und Schatten.“
Der Künstler sei seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern immer verbunden gewesen, betonte die Ministerpräsidentin. „Rerik verdankt Günther Uecker das neue Kirchendach und zwei Kirchenglocken. Ausstellungen von ihm waren in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg zu sehen.“ Schwesig dankte Günther Uecker für sein Werk und seine klare Haltung. „Wir danken ihm für das Licht, das bleibt.“
Uecker wurde am 13. März 1930 in Wendorf bei Schwerin geboren und wuchs auf der Ostsee-Halbinsel Wustrow auf. Seit Mitte der 1950er Jahre lebte er in Düsseldorf. Nach seinem dortigen Kunststudium schloss er sich der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Gruppe Zero an. Seit den 1980er Jahren setzte sich Uecker zunehmend mit politischen Themen auseinander. Zu seiner Kunst gehörte auch die Beschäftigung mit Religionen.
Von 2002 bis 2008 war der Künstler zeitweise nach Wustrow zurückgekehrt, wo er in einer Strandhütte lebte und arbeitete. 2013 erwarb das Staatliche Museum Schwerin 13 Werke von Günther Uecker und verfügt damit über die größte Sammlung des Künstlers in Norddeutschland. Für seine umfangreichen Verdienste wurde Uecker 2023 mit dem Verdienstorden des Landes MV ausgezeichnet.