Israel bereitet sich auf hohe jüdischen Feiertage vor. Geprägt sind sie jedoch vom Krieg im Nahen Osten. Auch befinden sich 101 verschleppte Geiseln weiter in der Gewalt der Hamas.
Der Rabbiner der Klagemauer in Jerusalem, Schmuel Rabinowitz, hat zum Auftakt der traditionellen Vergebungsgebete in der Nacht zu Mittwoch für “das große Wunder, das diese Nacht geschehen ist,” gedankt. Trotz des massiven Beschusses habe es keine menschlichen Opfer gegeben, sagte er während der Feierlichkeiten.
Weiter betonte er: “Jede Nacht wie diese stärkt uns lediglich, jede Schwierigkeit wie diese erinnert uns lediglich daran, dass wir ein Volk mit einem Herzen sind.” Das unglaublich schwere Jahr, durch das Israel gegangen sei, werde es gestärkt hervorgehen lassen, so Rabinowitz.
Die Vergebungsgebete (Slichot) sind traditionell Teil der spirituellen Vorbereitung auf die hohen jüdischen Feiertage Rosch Haschana (Neujahr) und Jom Kippur (Versöhnungstag). Aufgrund der erhöhten Sicherheitsstufe mussten sie in diesem Jahr in den Tunneln der jüdischen heiligen Stätte stattfinden; 300 Personen durften teilnehmen. Üblicherweise kommen zu den zentralen Feiern Tausende Menschen auf dem Klagemauerplatz zusammen.
Mit Sonnenuntergang beginnt das jüdische Neujahrsfest und damit der jüdische Festmonat Tischri, in den auch der höchste jüdische Feiertag, Jom Kippur (Vorabend des 12. Oktober), sowie das 8-tägige Laubhüttenfest (Sukkot) und das Fest der Torah-Freude (Simchat Torah) fallen.
Gleichzeitig jährt sich am 7. Oktober der Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels, bei dem nach offiziellen israelischen Angaben mehr als 800 Zivilisten und rund 370 Soldaten getötet wurden. Von rund 250 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln befinden sich weiterhin 101 in der Gewalt der Hamas.