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Tierschutzbund: Straßenhunde nicht einfach mitnehmen

Ein vom türkischen Parlament beschlossenes Gesetz zur Tötung von Straßenhunden alarmiert Tierschützer. Warum Urlauber solche Vierbeiner nicht einfach mit nach Hause nehmen sollten, erklärt der Deutsche Tierschutzbund.

Bei aller Tierliebe – wenn Urlauber in südlichen Gefilden einen notleidenden Straßenhund sehen, sollten sie besonnen handeln. Das rät der Deutsche Tierschutzbund. “Nur im Ausnahmefall sollten Hunde nach Deutschland importiert werden”, erklärte Lea Schmitz, die Sprecherin des Verbandes, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Nicht jedem Straßenhund tue man einen Gefallen, wenn das Tier künftig mit Menschen beispielsweise in einer Stadtwohnung lebe. “Nicht selten kommt es dann zu Problemen und die Hunde landen in den hiesigen Tierheimen.”

Auch sei längst nicht jeder herrenlos wirkende Hund auch tatsächlich ein Straßenhund, betonte Schmitz. Anders als hierzulande verließen Hunde in anderen Ländern oft die Wohnung oder das Haus ohne Herrchen oder Frauchen. Sie seien dann draußen – ähnlich wie hierzulande viele Katzen – unterwegs und bewegten sich frei auf den Straßen. Dabei stromerten sie umher, suchten nach Futter, ruhten und interagieren mit anderen Hunden.

Beim Mitnehmen eines Hundes aus einem Urlaubsland nach Deutschland müssten bei der Ausreise einerseits rechtliche Grundlagen wie ein gültiger Tollwutschutz erfüllt werden. Dieser sei erst drei Wochen nach der Impfung ausgebildet. “Eine spontane Mitnahme eines Tieres ist also rechtlich überhaupt nicht möglich”, erklärte Schmitz.

“Andererseits ist mit dem Import eines einzelnen Tieres eben nur diesem Tier geholfen”, gabt die Expertin zu bedenken. Sinnvoller sei die Hilfe für Straßentiere vor Ort durch Kastrationsaktionen und Aufklärungsarbeit durch örtliche Tierschutzorganisationen. Solche Vereine könne man durch Geld- oder Futterspenden unterstützen “oder indem man vor Ort selbst mit anpackt”.