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Thierse: Viele Ostdeutsche bedanken sich heute noch bei mir

SPD-Politiker Wolfgang Thierse freut sich, wenn er als Stimme der Ostdeutschen auf der Straße angesprochen wird. “Ich habe es als ein großes Geschenk oder fromm gesagt als eine Gnade empfunden, für die Ostdeutschen sprechen zu können”, sagte Thierse über seine Zeit als Abgeordneter im Bundestag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag in Berlin. Noch heute bedankten sich Menschen dafür, obwohl er doch schon lange nicht mehr im Bundestag sei. Thierse saß von 1990 bis 2013 für die SPD im Parlament. Er wird am 22. Januar 80 Jahre alt.

Das Schönste, was je politisch über ihn gesagt worden sei, sei der Spruch “Thierse, das Mundwerk der Ossis”, meinte er weiter. So habe er seine Rolle auch immer verstanden – “für die sprechen zu sollen und zu dürfen, die keine Sprache hatten, oder denen keiner zuhörte”. Er habe das als großes Geschenk empfunden. Er sei auch “ein bisschen stolz darauf, als erster Ostdeutscher in ein Verfassungsamt” gewählt worden zu sein – “lange vor der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem ehemaligen Bundespräsidenten Gauck”. In seiner ersten Rede in dem Amt habe er deswegen betont, “meine Wahl wohl nicht nur mich meinte, sondern die Ostdeutschen insgesamt”.