Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sieht der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) die demokratischen Parteien in der Pflicht. Diese müssten Probleme wie Migration sowie Innere Sicherheit und Kriminalität „erkennbar einer Lösung näher bringen“, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk. „Die demokratischen Parteien müssen bei allem Streit zeigen, dass sie sich einigen können“, mahnte der Sozialdemokrat.
Mit Blick auf die Wahlerfolge von AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht sagte Thierse, viele Wähler erwarteten von der Politik einfache Lösungen für komplexe Probleme. Deshalb wählten sie populistische Parteien, die solche „schnellen, einfachen und schmerzlosen Lösungen“ versprächen. Auch die „autoritäre Prägung“ aus DDR-Zeiten wirke dabei nach. Die Wähler hätten indes auch eine Verantwortung. Mit Blick auf Menschen, die in Sachsen und Thüringen die rechtsextremistische AfD gewählt haben, sagte Thierse: „Sie wussten, was sie tun.“