Jahrzehntelang gehörte er zu den prägenden Gestalten des christlich-jüdischen Dialogs in Deutschland. Am Montag feiert der Theologe Hanspeter Heinz seinen 85. Geburtstag.
Hanspeter Heinz, Theologe und profilierte Stimme im christlich-jüdischen Dialog, wird am Montag 85 Jahre alt. Für sein Engagement erhielt der langjährige Professor für Pastoraltheologie an der Universität Augsburg 2015 die Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Das Gespräch mit den “älteren Geschwistern im Glauben” bezeichnete Heinz, der am 18. November 1939 in Bonn geboren wurde, stets als Herzensanliegen. Von 1974 bis 2016 leitete der Theologe und Priester den Gesprächskreis “Juden und Christen” im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Darüber hinaus meldete sich Heinz immer wieder bei kircheninternen Debatten zu Wort. 1996 löste er mit einem Artikel über “Homosexualität und geistliche Berufe” eine heftige Diskussion aus. Acht Jahre später prangerte er Mängel in der Priesterausbildung an und kritisierte eine “unkontrollierte oder zu wenig geprüfte Aufnahme von Kandidaten”.
Auch im Ruhestand engagiert sich der Pastoraltheologe für den Schwangerenberatungsverein “Donum Vitae”, der 1999 gegründet worden war, nachdem die katholische Kirche in Deutschland auf Weisung des damaligen Papstes Johannes Paul II. aus dem staatlichen System der Schwangerenkonfliktberatung ausgestiegen war. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Heinz zusammen mit Neutestamentler Hubert Frankemölle das Buch “Bei Jesus in die Schule gehen”. Darin gehen die beiden Autoren der Frage nach, was Christsein im 21. Jahrhundert bedeutet.