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T. C. Boyle arbeitet bereits am nächsten Roman

Der US-amerikanische Autor T. C. Boyle schreibt bereits an seinem nächsten Roman. „Dafür muss ich noch viel recherchieren. Aber zumindest habe ich eine Idee und einen Anfang“, sagte Boyle dem Evangelischen Pressedienst (epd). Thema des neuen Romans sind die Verbote bestimmter Bücher vor allem in Schulen und Bibliotheken in den USA, die sich unter der US-Regierung von Donald Trump ausgeweitet haben. Betroffen ist etwa auch Boyles Roman „América“ aus dem Jahr 1995, in dem es um Armut, Migration und Abschottung geht.

„Das ist eine große Gefahr für das freie Denken und die Demokratie. Und natürlich sind wir Schriftsteller dagegen, dass Bücher in Bibliotheken verboten werden“, sagte Boyle. Genau das sei das Thema seines nächsten Romans, „der mich die nächsten Wochen beschäftigen wird“. In vielen Fällen hätten rechte Organisationen eine Liste von Büchern erstellt, die sie für anstößig hielten, meist in Bezug auf sexuelle Inhalte, Homosexualität „oder Themen, die sie hassen“.

Bis zum Erscheinen des neuen Romans müssen Fans des Starautors mit irischen Wurzeln aber nicht warten. Im Frühling erscheint im Hanser Verlag ein Band mit neuen Kurzgeschichten mit dem Titel „The End is Only a Beginning“, wie Boyle sagte. „Eine der neuen, bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten handelt von der Übernahme unserer Regierung durch Rechte. Es ist eine Satire, sehr witzig und sehr bösartig.“

Er habe seinen aktuellen Roman „No Way Home“, der im September erschien, geschrieben, „während sich die katastrophalste Wahl in der Geschichte der USA anbahnte“. „Viele Dinge, die mich beschäftigen wie zum Beispiel die politische Lage, konnte ich darin nicht konkret ansprechen.“

Der äußerst produktive Autor schreibt normalerweise jeden Tag, wie er dem epd sagte. „Das ist mein Leben. Das ist meine Art, mit der Welt in Beziehung zu treten. So versuche ich, die Dinge für mich zu ordnen.“

Die Welt sei völlig außer Kontrolle, chaotisch und beängstigend. „Aber wenn ich eine Geschichte schreibe, bin ich der Gott dieser Welt und kann alles geschehen lassen, was ich will. Das ist eines der schönsten Dinge daran, Belletristik zu schreiben.“