Der Chef der Caritas Syrien, Jean-Abdo Arbach, fordert eine Lockerung der internationalen Sanktionen gegen das Land. “Die Sanktionen treffen nicht die Eliten, nicht das Regime Assad, sondern das einfache Volk”, sagte der Erzbischof von Homs am Freitag in Freiburg. Er ist Gast der Hilfsorganisation missio, die in den kommenden Wochen um Spenden für humanitäre und soziale Projekte in Syrien wirbt.
Das Hauptproblem sei heute das Leid der Syrer infolge von Krieg und wirtschaftlichem Niedergang, sagte der Erzbischof. Hinzu kämen die Folgen der Erdbebenkatastrophe im Februar. “Ein Großteil der Bevölkerung und 80 Prozent der Christen leben in Armut. Viele haben kein Geld für Lebensmittel und können sich keine Gesundheitsversorgung leisten.” Den kommenden Winter müssten viele ohne Heizung überstehen. “Es werden Menschen erfrieren.”
Arbach kündigte an, im November vor dem Europaparlament in Brüssel für eine Lockerung der Sanktionen zu werben. “Ich kenne die politischen Gründe für die Sanktionen, aber die Auswirkungen für die Menschen in Syrien werden immer dramatischer.”