Die Verlagerung von zehn Prozent des Autoverkehrs in Deutschland auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) könnte laut einer neuen Studie 5,8 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen. Laut der am Montag in Berlin veröffentlichten Untersuchung des Forums für Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft würden zudem pro Jahr 19 Milliarden Euro eingespart.
Hintergrund seien die hohen gesellschaftlichen Kosten des Autoverkehrs, insbesondere durch Autounfälle, Abgase, Lärm sowie durch Natur- und Klimaschäden. Diese Kosten würden bei den direkt Betroffenen anfallen oder würden von der Allgemeinheit bezahlt, zum Beispiel durch Versicherungsbeiträge oder steuerfinanzierte Ausgleichsmaßnahmen.
Der motorisierte Individualverkehr sei demnach für rund 96 Prozent der externen Kosten des Verkehrs verantwortlich, während der öffentliche Verkehr nur vier Prozent der Kosten verursache. Das sei das 21-fache und machte beispielsweise im Jahr 2019 rund 104 Milliarden Euro aus. Diese ungleiche Verteilung der Kosten belaste die Allgemeinheit enorm und stehe im Widerspruch zum Verursacherprinzip, hieß es.
Auftraggeber der Studie ist ein Bündnis aus Klima-Allianz Deutschland, AWO und Verkehrsclub VCD. Sie fordern zum ersten Jahrestag der Einführung des Deutschland-Tickets am 1. Mai, dass die Bundesregierung ihre Versprechen einhält, die Fahrgastzahlen zu verdoppeln, einen Ausbaupakt für den ÖPNV auf den Weg zu bringen und das 49-Euro-Ticket langfristig zu sichern. Der Ausbau des ÖPNV sei eine grundlegende Voraussetzung für die Verkehrswende und erfordere umfangreiche Investitionen.