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Studie: NRW führender Standort für Film- und Fernsehproduktion

Nordrhein-Westfalen ist einer Studie zufolge weiterhin führender Standort in Deutschland für Film und Fernsehen. Laut der am Montag in Köln vorgelegten Erhebung „Film- und Fernsehproduktion in NRW im Vergleich zu anderen Bundesländern 2021 und 2022“ entstanden 42 Prozent aller Shows, Serien und Filme in Studios und Drehorten zwischen Rhein und Ruhr. NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) sowie die Studienautoren Klaus Goldhammer, Geschäftsführer der Goldmedia GmbH, und Oliver Castendyk von der Hamburg Media School stellten die Ergebnisse der Studie im Rahmen des Film Festivals Cologne vor.

Mit deutschlandweit 777.000 produzierten Programmminuten im Jahr 2022 verzeichne die Branche zudem einen neuen Rekordwert, hieß es. Nie sei in Deutschland mehr gedreht worden als im vergangenen Jahr. Erfreulich sei, dass auch der Anteil der Streamingproduktionen gewachsen sei, erklärte Medienminister Liminski. „Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für die Branche weiter zu verbessern und den Standort national und auch international noch stärker zu profilieren.“

Studienautor Goldhammer verwies darauf, dass das gute Ergebnis der Gesamtbranche nach wie vor am noch starken Output für den Fernsehmarkt liege. Während der Corona-Pandemie habe das lineare Fernsehen einen kurzfristigen Boom erlebt. Das Volumen der TV-Auftragsproduktionen stieg demnach 2021 auf 715.336 Minuten (plus vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr). 2022 gab es den Angaben nach einen weiteren Anstieg des Gesamtvolumens auf 728.731 Minuten. 2022 war auch durch ein erhöhtes Informationsbedürfnis infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine geprägt, wie es in der Studie heißt.

Der Bereich Streaming sei vor allem 2021 stark gestiegen, habe sich 2022 dann auf ähnlichem Niveau eingependelt, erklärte Goldhammer. Allerdings seien in den zurückliegenden Jahren die Kosten für die Produktionsunternehmen stark gestiegen, und in der Branche mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar.

Wie in den Studien zum deutschen Produktionsmarkt zuvor wurde auch diesmal das Volumen deutscher Produktionsunternehmen in Minuten erfasst, wie es hieß. Das Output erreichte demnach im Jahr 2022 einen Rekordwert. Davon ist der Anteil an Fernsehauftragsproduktionen mit Abstand der größte deutschlandweit (rund 730.000 Minuten), gefolgt von Video-on-Demand-Produktionen (rund 27.000 Minuten) und Kino-Produktionen (rund 20.000 Minuten).

Die Studie wurde den Angaben nach in der Zeit von September 2021 bis Juni 2023 im Auftrag der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen von der Hamburg Media School (HMS) und Goldmedia erarbeitet. Sie spiegele die neueren Entwicklungen ab 2023 mit dem voraussichtlichen Rückgang des Produktionsvolumens noch nicht wider, hieß es.