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Studie: Hälfte der Deutschen hat geringes Demokratie-Vertrauen

Eine Studie zeichnet ein düsteres Bild: Viele Menschen zweifeln an der Demokratie. Es gibt aber auch Lichtblicke.

Die Hälfte der Menschen in Deutschland hat einer Studie zufolge ein angeschlagenes Vertrauen in die Demokratie. Rund 57 Prozent der Menschen trauen Deutschland nicht zu, aktuelle Herausforderungen zu meistern. Das geht aus einer am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Studie der Körber-Stiftung hervor. 54 Prozent der Befragten blicken mit Sorge in die Zukunft, ein Plus von 12 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020.

Besonders gering sei das Vertrauen in die demokratischen Institutionen: In Parteien hätten nur neun Prozent der Befragten großes oder sehr großes Vertrauen, in die Bundesregierung 18 Prozent und 22 Prozent in den Bundestag. Das Vertrauen in Medien ist den Zahlen zufolge ähnlich niedrig: Drei Viertel vertrauen ihnen nur wenig. Nur 36 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, die Medien kontrollierten die Politik mit der nötigen Unabhängigkeit und Objektivität.

Etwa ein Drittel der Befragten schreiben Kirchen und religiösen Gemeinschaften eine sehr wichtige oder wichtige gesellschaftliche Rolle zu. Damit liegen sie hinter Bewegungen für den Klimaschutz (35 Prozent) und weit hinter Unternehmerverbänden (60) und Gewerkschaften (70).

Für die repräsentative Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung befragte das Forschungsunternehmen policy matters im Juni und Juli 1.068 Personen.