Die Rostocker Straßenzeitung „Strohhalm“ feiert im Dezember ihr 30-jähriges Bestehen. Sie sei die einzige verbliebene Straßenzeitung in Mecklenburg-Vorpommern und werde vom Verein Wohltat getragen, teilte der Paritätische Wohlfahrtsverband am Freitag in Schwerin mit. Die Zeitung sei ein „wichtiges Projekt zur sozialen Infrastruktur in Rostock“, sagte Dieter Eichler, Geschäftsführer des Paritätischen MV.
Der Paritätische habe sich zum Jubiläumsmonat im Rahmen einer Patenschaftsaktion am Verkauf der Zeitung in Schwerin beteiligt. Damit „möchten wir Begegnungen schaffen und zeigen, wie groß der gesellschaftliche Gewinn eines solchen Projekts ist“, sagte Eichler. Der Strohhalm werde von Landesmitteln finanziert, „diese stagnieren aber seit Jahren und wurden auch in diesem Doppelhaushalt nicht dynamisiert“.
Verkäufer der Straßenzeitung sind Menschen, die von Wohnungslosigkeit, Obdachlosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit oder gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind. Allein in Rostock leben derzeit rund 80 obdachlose und etwa 300 wohnungslose Menschen. Etwa 30 von ihnen verkaufen regelmäßig die Zeitung. Im Jahr 2024 verfügte der „Strohhalm“ über eine Auflage von 50.000 Exemplaren.