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Störaktionen beim ersten CSD in Wismar

Beim ersten Christopher Street Day (CSD) in Wismar hat es Störaktionen rechter Bündnisse gegeben. Bei der Anreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bahnhof sei es auf dem Bahnsteig zu „tumultartigen Szenen“ zwischen CSD-Teilnehmern und Gegendemonstranten gekommen, wie die Polizeiinspektion Wismar auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Die Polizei sei eingeschritten und habe eine Person in Gewahrsam genommen. Nachmittags trafen sich laut Polizei zwischen 700 und 1.000 Menschen zum CSD auf dem Marktplatz, zur Gegendemonstration versammelten sich in der Nähe des Bahnhofs etwa 200 Demonstranten. Daraufhin sei die Polizeipräsenz erhöht worden, hieß es.

Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) würdigte vor Ort das bunte CSD-Fest „als wichtiges Zeichen für Akzeptanz und Selbstbestimmung“, wie ihr Ministerium am Sonnabend mitteilte. Angesichts der Störaktionen rechter Bündnisse sagte Drese: „Als Landesregierung werden wir nicht akzeptieren, dass Menschen auf Grund ihrer sexuellen Identität oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und bedroht werden.“

In Mecklenburg-Vorpommern soll „jede und jeder frei leben und lieben können“, erklärte die Ministerin. Insbesondere in Zeiten, in denen Angriffe auf die queere Community zuletzt zunahmen und in denen antifreiheitliche Parteien erstarken, sei ein solches Engagement für die Rechte der LSBTIQ*-Gemeinschaft wichtiger denn je. Sie freue sich, dass es mit dem CSD in Wismar einen zusätzlichen Anlass gebe, um für Toleranz, Vielfalt und Selbstbestimmung einzutreten und gemeinsam ein buntes Fest zu feiern.

Unter dem Motto „Vielfalt vereint Wismar“ fordern die Veranstalter vor allem mehr queere Sichtbarkeit in der Stadt und kämpfen für mehr Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und queere Menschen. Auch die Ministerin warb in ihrer Ansprache für mehr Toleranz und Akzeptanz. Drese: „Wir alle sind dazu aufgerufen, uns entschieden gegen jede Form von Hass, Ausgrenzung und Diskriminierung zu stellen.“ Vielfalt in der Gesellschaft sei eine Stärke, keine Schwäche.