Unter dem Motto „In der besten Gesellschaft“ startet die Evangelische Stiftung Alsterdorf (ESA) eine neue Plakat-Kampagne. Sie soll ein deutliches Zeichen für Inklusion, Vielfalt und Selbstbestimmung setzen, erklärt Marion Förster von der ESA. Die Initiative richtet sich gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und versteht sich als klares Bekenntnis zu einem respektvollen, gleichberechtigten Miteinander – nicht nur innerhalb der Stiftung, sondern in der ganzen Stadt.
Der Kampagnenstart am Montag (5. Mai) fällt auf den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Mit Blick darauf betont Förster: „Wir stellen fest, dass auch 16 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention Menschen mit Behinderung noch viele Barrieren erleben.“ Diese reichten von unzugänglichen Gebäuden über Kommunikationshürden bis zu strukturellen Nachteilen im Bildungs- und Gesundheitssystem.
Für die Stiftung sei die Botschaft klar: „Barrierefreiheit ist kein Privileg, sondern ein Recht.“ Hamburg sei dabei durchaus in Bewegung, nimmt Förster wahr. „Wir sehen, dass immer mehr Menschen und Institutionen das Thema Barrierefreiheit auf dem Schirm haben.“ Doch es gebe noch viel zu tun – gerade beim Zugang zu barrierefreiem Wohnraum oder zum ersten Arbeitsmarkt.
Für die ESA habe die Kampagne zudem mehrere Dimensionen, erklärt Förster. „Zum einen können wir sagen, was unsere Vision der besten Gesellschaft ist, wie wir zusammenleben wollen, also welche Werte uns wichtig sind.“ Zum anderen habe es eine persönliche Dimension: „In der besten Gesellschaft bin ich mit Menschen, mit denen ich gerne zusammen bin, die meine Werte teilen, mit denen ich schöne Dinge machen oder auch Dinge bewusst weglassen kann.“
Das sei wichtig, denn die Kampagne ist für die ESA mit ihren rund 6.900 Mitarbeitenden auch eine klare Positionierung. „Was uns verbindet, ist der Gedanke einer inklusiven und gerechten Gesellschaft, in der Menschen selbstbestimmt leben können“, sagt Förster. Die aktuellen Tendenzen von Hass, Hetze und Ausgrenzung aufgrund von Behinderung, Hautfarbe oder Herkunft haben für das ESA-Team in der „besten Gesellschaft“ keinen Platz.