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Steinmeier würdigt Ehrenamt – “Nicht meckern, sondern anpacken”

Sie machen Besorgungen für alte Menschen oder unterstützen Obdachlose. Millionen üben in Deutschland ein Ehrenamt aus. Der Bundespräsident würdigt nun diesen Einsatz: Die Menschen kümmerten sich um mehr als sich selbst.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Menschen gewürdigt, die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben. Das seien Bürgerinnen und Bürger, “die nicht meckern, sondern anpacken”, sagte das Staatsoberhaupt am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Wer sich um mehr als sich selbst kümmere, verdiene Wertschätzung und Respekt.

Steinmeier äußerte sich anlässlich eines geplanten Empfangs von Ehrenamtlichen am selben Tag in Schloss Bellevue. Seinen Angaben zufolge werden rund 4.300 Menschen zu dem “Festtag des Ehrenamtes” erwartet. Steinmeier zeigte sich optimistisch, denn die 4.300 Personen stünden für Millionen Menschen, die sich hierzulande ehrenamtlich einsetzten.

Zugleich sei diese Entwicklung zu beobachten: “Das Ehrenamt altert.” Das habe einerseits demografische Gründe, andererseits werde nicht mehr in allen Familien das Ehrenamt vorgelebt, erklärte Steinmeier. “Das hat sich aus verschiedenen Gründen verändert.” Zum Beispiel könne aus beruflichen Gründen nicht jeder junge Mensch eine freiwillige Tätigkeit übernehmen.

Der Bundespräsident lenkte den Blick auch auf Angriffe, denen ehrenamtlich Tätige ausgesetzt sind, etwa bei den Feuerwehren und im Rettungsdienst: “Das ist unerträglich.” Betroffene müssten besonders hervorgehoben werden.

Es gebe zudem eine wachsende gesellschaftliche Polarisierung, die seit der Corona-Pandemie zugenommen habe, sagte Steinmeier. Hinzu kämen weitere Krisen, die aufeinander gefolgt seien. “Das ist eine Gesellschaft im Stress.” Unsicherheit sei zu beobachten, und es gebe Akteure auf politischer Ebene, die das Geschäft damit betrieben – anstatt Brücken zwischen gesellschaftlichen Gruppen zu stabilisieren. Es sei ein langer Weg, um die Polarisierung wieder in Richtung Mitmenschlichkeit zu bringen.