Der Ausbau von Bus und Bahn bleibt laut Greenpeace in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München „weit hinter den nötigen zurück“. Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen, wie die Umweltschutzorganisation in Hamburg unter Berufung auf einen veröffentlichten Greenpeace-Städtevergleich mitteilte. Demnach wuchs das Angebot in Hamburg zwischen 2023 und 2025 um 0,2 Prozent pro Jahr, in Kiel schrumpfte es um 1,9 Prozent pro Jahr.
Fahrgastzahlen: keine Stadt erreicht nötiges Wachstum
Die von Bund und Ländern angestrebte Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 erfordere ein jährliches Wachstum von acht Prozent. Das werde von keiner der untersuchten Städte erreicht. In dem zweijährigen Betrachtungszeitraum hätten lediglich zehn der 30 größten deutschen Städte ihr Angebot im ÖPNV „spürbar“ ausgebaut, informierte Greenpeace. Spitzenreiter war Leipzig, dort betrug die Änderung 2025 gegenüber 2023 plus 14,6 Prozent.
In Hamburg (+0,3 Prozent) und elf weiteren Städten stagniere das Angebot in dem Zeitraum „bei einem Prozent mehr oder weniger“, hieß es. Kiel (-3,7 Prozent) und vier weitere Städte hätten ihr Angebot in den betrachteten zwei Jahren „deutlich“ reduziert. Negativer Spitzenreiter ist dem Vergleich zufolge Berlin (-7,1 Prozent).
ÖPNV-Angebot: kein Personal und unzureichende Finanzierung
Von Greenpeace hieß es, leere Kassen und steigende Kosten drohten das Wachstum vieler Städte abzuwürgen und das Angebot auszudünnen. Die Hauptgründe für das stagnierende oder sogar sinkende ÖPNV-Angebot in den Städten seien Personalmangel und ungenügende Finanzierung.
Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat erklärte: „Ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz ist das beste Mittel für flüssigen Verkehr, mehr Lebensqualität und besseren Klimaschutz im Verkehr. Es darf nicht sein, dass Städte ihre Fahrpläne ausdünnen müssen, weil ihnen das Geld fehlt. Deutschlands Städte brauchen einen Booster für Bus und Bahn, dabei muss der Bund ihnen finanziell beistehen.“