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Städte-Ranking: Wo Deutschland glücklich ist – und wo eher nicht

Gemütlich, grün und glücklich: Die Bevölkerung mancher Städte ist auffallend zufrieden – andere Orte machen offenbar trotz guter Rahmenbedingungen eher unzufrieden. Dabei spielt auch die Stadtgröße eine Rolle.

Zwischen Kassel und Rostock liegen keine 500 Kilometer – aber offenbar dennoch Welten. Während die hessische Großstadt erneut Spitzenreiter in Sachen Zufriedenheit der Bevölkerung ist, bildet die Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern das Schlusslicht. Das geht aus dem SKL-Städteranking hervor, das am Donnerstag in München veröffentlicht wurde.

Insgesamt wurden 40 deutsche Großstädte untersucht; nahezu alle verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs an Zufriedenheit. “Entscheidend für ein hohes Lebensglück in einer Großstadt ist, wie gleichmäßig die Zufriedenheit verteilt ist”, sagte Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen, der das Städteranking verantwortet. “Wenn viele Menschen überaus zufrieden sind, aber ebenso viele sehr unzufrieden, wirkt sich das negativ auf das gesamte Glücksniveau einer Stadt aus.”

Verbessern konnten sich Städte wie Krefeld (von Platz 5 auf Platz 2) und Düsseldorf (von Platz 8 auf Platz 3). Abgerutscht sind dagegen Magdeburg (von Platz 25 auf Platz 30) und Nürnberg (von Platz 33 auf Platz 36). Die Autoren zeigten sich überrascht, dass in den Top 10 Städte wie Krefeld, Erfurt (Platz 6), Mönchengladbach (Platz 8) und Duisburg (Platz 10) auftauchen, da sie teils hohe Arbeitslosenquoten und niedrige Einkommen aufweisen. In der Tendenz gelte: Je größer die Stadt, desto geringer das Lebensglück: In Städten mit weniger als 400.000 Einwohnern liege die durchschnittliche Lebenszufriedenheit bei 7,01 Punkten; Spitzenreiter Kassel kann 7,44 vorweisen.

Zudem finden sich in den Top 10 kleinere und familiäre Städte wie Augsburg (Platz 4), Aachen (Platz 5) und Münster (Platz 7), die durch ein studentisch geprägtes Umfeld, eine junge Bevölkerung, viel Grün und eine gute medizinischen Versorgung auffallen, wie es hieß. Die subjektiv erlebte Lebensqualität übertreffe in diesen Fällen die messbaren Indikatoren für Wohlstand – so liege etwa die Infrastruktur in diesen Städten nur knapp über dem Durchschnitt.

Das Institut für Demoskopie Allensbach befragte den Angaben zufolge insgesamt 23.468 Einwohner zwischen Januar 2022 und April 2025. Zugrunde liegen über 50 Kriterien für die Lebensqualität, darunter Wohnsituation, Demografie, Wohlstand und Umweltqualität.