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Springhart: Papst Franziskus wusste um Abgründe

Die badische Landesbischöfin Heike Springhart sieht den verstorbenen Papst als Brückenbauer. Er sei aber auch ein Mensch gewesen, der “um die Abgründe von Schuld wusste, im eigenen Leben und im Leben der Kirche”.

“Ein Brückenbauer, der auf die Menschen mit von Herzen kommender Freundlichkeit zuging” – so hat die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart den verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Franziskus habe aber auch “um die Abgründe von Schuld” gewusst, erklärte Springhart am Ostermontag in Karlsruhe. Dass Franziskus bis zuletzt für die Gläubigen gebetet und zugleich um das Gebet für sich gebeten habe, sei “ein eindrückliches Zeichen davon, dass er darum wusste, dass er auch als Papst auf die Zuwendung Gottes angewiesen war”.

Springhart fügte hinzu: “Papst Franziskus wusste auch um die Abgründe von Schuld, im eigenen Leben und im Leben der Kirche. Das hat seiner Nähe zu den Menschen eine eigene Tiefe gegeben.” Seine Nähe zu den Menschen, das Leben in Bescheidenheit, aber auch seine “Beharrlichkeit im Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit” seien ein eindrückliches Vermächtnis, so Springhart.

Mit den Bildern des “die Stadt und den Erdkreis” (Urbi et orbi) segnenden Papstes zum Osterfest 2025 schließe sich ein Kreis, betonte die Landesbischöfin. “Die Balkonszene nach seiner Wahl zum 266. Bischof von Rom und seine Erzählung, wie ihm der Name ‘Franziskus’ während des Konklaves ins Herz gelangte, zeigen seine Grundhaltung”, so Springhart: “Von Christus her den Blick auf die Benachteiligten der Gesellschaft und die geschundene Schöpfung zu richten, hörbar und erkennbar Partei zu ergreifen und dabei auch unkonventionelle Wege nicht zu scheuen.”

Papst Franziskus war am Morgen des Ostermontags im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer schweren Lungenentzündung gestorben, wie der Vatikan mitteilte.