Martin Schulz (68), ehemaliger SPD-Bundesvorsitzender und Kanzlerkandidat, schätzt die Rolle von Medien – auch wenn er manchmal mit der Arbeit von Journalisten hadert. “Medien haben in einer demokratischen Gesellschaft eine geradezu existenzielle Kontrollpflicht”, betonte Schulz in einem “Spiegel”-Interview (Samstag).
“In meinen Wahlkampfreden habe ich 2017 in Richtung der Journalisten gesagt: Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage und lese, was ihr schreibt, hab ich den Kaffee schon auf, bevor ich ihn getrunken habe. Aber ich werde immer dafür kämpfen, dass ihr eure Arbeit machen könnt”, so Schulz.
Ihm sei diese Aussage allerdings damals als taktisches Manöver und “Ranschmeißen an den Journalismus” ausgelegt worden, beklagte der Politiker. “Das war so typisch. Ich habe das aus tiefer Überzeugung gesagt. Journalisten sind unangenehme Menschen, damit ähneln sie Politikern. Aber sie sind notwendig.”