Der Sozialverband Deutschland in Niedersachsen hat für das Bundesland die Einführung eines Gehörlosengeldes gefordert. In vielen anderen Bundesländern gebe es bereits einen solchen Ausgleich für die zusätzlichen finanziellen Belastungen, die gehörlose Menschen zu tragen hätten, mahnte der Verband am Freitag anlässlich des „Tags der Gehörlosen“ am 29. September an.
„Im Vorfeld der Landtagswahl hat die SPD ein Gehörlosengeld befürwortet, und die Grünen wollten sogar ein Teilhabegeld einführen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dirk Swinke. „Da stellt sich natürlich die Frage, warum das Thema nicht längst auf der Agenda steht.“ In Berlin, Brandenburg oder Nordrhein-Westfalen gebe es die Hilfe durch das Gehörlosengeld schon lange. „Sie liegt zwischen 50 und 160 Euro monatlich und ist für Gehörlose eine wertvolle Hilfe.“
In der Kommunikation seien gehörlose Menschen oft auf Gebärdensprachdolmetscher angewiesen, hieß es. Die Kosten dafür würden aber nur in bestimmten Fällen übernommen wie bei Schul- oder Unibesuchen. Beim Elternabend, einem ehrenamtlichen Engagement oder in einem Beratungsgespräch blieben Betroffene dagegen auf den Kosten sitzen.
Langfristig muss es aus Sicht des größten Sozialverbands in Niedersachsen ein deutschlandweit einheitliches Teilhabegeld für alle Menschen mit Behinderung geben. Dafür sollte sich die Landesregierung mit einer Bundesratsinitiative einsetzen.