Neue Lieder, neue Texte, neue Melodien schreiben – das ist die Idee des „Europe Spirit Songwriting“-Projektes. Seit über zehn Jahren treffen sich junge Musikerinnen und Musiker, um gemeinsam kreativ zu sein. Am 4. November sind die Ergebnisse des diesjährigen Workshops bei einem hybriden Konzert in der Stiftskirche Bretten (Kreis Karlsruhe) zu hören.
Zeitgleich findet im Temple Neuf in Straßburg (Elsass) ein Parallelkonzert statt. Beide Konzerte sind online miteinander vernetzt. Onlinebeiträge aus England, der Schweiz und Italien ergänzten diese „kleine Eurovision“, sagte der Initiator des Projektes, Gunter Hauser, dem Evangelischen Pressedienst, epd.
Er habe 1993 in London an einem internationalen Songwriter-Seminar teilgenommen, berichtete der Pfarrer. Die „Zusammenarbeit über Grenzen hinweg“ habe ihn begeistert, sagte Hauser. Bald darauf organisierte er erste Workshops. Maßgeblich vorangetrieben wurde das Songwriting-Projekt später vom früheren Landesbischof Ulrich Fischer (1949-2020) über die Evangelische Landeskirche in Baden. Bereits 2012 entstanden Kontakte ins Elsass und nach St.Gallen; mit England bestand bereits eine langjährige Partnerschaft.
Thema des diesjährigen Seminars, an dem rund 25 junge Menschen teilnahmen, ist „human“. Es steht somit in der Tradition Philipp Melanchthons (1497-1560). Der Humanist und Zeitgenosse Martin Luthers wurde in Bretten geboren. Mit dem Melanchthonhaus ehrt die Stadt Bretten den Gelehrten, dessen Griechisch-Kenntnisse ausschlaggebend für die deutsche Übersetzung der Bibel waren.
Gleichzeitig greife das Motto „human“ die Diskussion um die derzeitige Lage in der Welt auf, betonte Hauser. Die Frage „wie kann es weitergehen mit der Welt“ spiegelt sich in zahlreichen Liedern und Balladen. „Es sind Lebenslieder, Lieder von Freundschaften“, beschreibt der Theologe die Auseinandersetzung mit tiefgreifenden Themen.