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Slowaken sammeln Spenden für Ukraine-Munition

Ihrer Regierung werfen sie “Betrug” vor, weil diese das Land an Moskau verkaufe. Jetzt gehen Aktivisten in der Slowakei erneut in die Offensive: Sie mobilisieren Kriegsmaterial für die Ukraine.

In der Slowakei geht eine ungewöhnliche Spendenaktion in die nächste Runde: Erneut rief die Initiative “Municia pre Ukrajinu” (Munition für die Ukraine) am Dienstag die Slowaken zu Geldspenden auf. Voriges Jahr wurden bei einer solchen Aktion mehr als vier Millionen Euro zum Kauf von Kriegsmaterial für das Nachbarland eingenommen.

Privatleute riefen die Initiative ins Leben, nachdem Ministerpräsident Robert Fico einen Stopp der Militärhilfe für die Ukraine verkündet hatte. Bei einer Kundgebung in Kiew kritisierten die Initiatoren am Dienstag den Kurs der slowakischen Regierung: Während die Slowaken die ukrainischen Verteidiger unterstützten, die für Freiheit und Demokratie kämpften, wollten einige slowakische Politiker das Land Richtung Moskau führen, hieß es. Die Slowakei müsse “auf der richtigen Seite der Geschichte” stehen.

Die Beziehungen zwischen Bratislava und Kiew waren zuletzt angespannt. Fico unterstellte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj “Sabotage”, nachdem die Ukraine zum Jahreswechsel russische Erdgas-Lieferungen gestoppt hatte. Am Sonntag reiste eine Delegation des slowakischen Parlaments nach Moskau, um russische Regierungsvertreter zu treffen, wie der staatliche Sender RTVS berichtet. Fico selbst hatte kurz vor Weihnachten durch ein Treffen mit Wladimir Putin Kritik auf sich gezogen.