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Sexualisierte Gewalt: Reformierte Kirche will Pastor Pension streichen

Die Evangelisch-reformierte Kirche will einem Ruhestandspastor aufgrund sexueller Übergriffe die Altersbezüge streichen. Da es dabei um die mögliche Aberkennung der Pensionsansprüche geht, habe die reformierte Kirche Klage vor dem zuständigen Disziplinargericht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erhoben, teilte ein Kirchensprecher am Mittwoch in Leer auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.
Das kircheninterne Disziplinarverfahren der reformierten Kirche ist den Angaben zufolge bereits abgeschlossen. Eine Betroffene hatte dem Sprecher zufolge im Sommer 2023 Vorfälle bei kirchlichen Freizeiten aus den 1980er Jahren bei der kirchlichen Fachstelle für die Prävention von sexualisierter Gewalt angezeigt.

Daraufhin habe die Kirche ein internes Disziplinarverfahren eingeleitet und dafür einen Fachanwalt beauftragt, um ein unabhängiges Verfahren sicherzustellen.Der Beschuldigte habe ein Fehlverhalten eingeräumt, zudem habe sich eine weitere Betroffene gemeldet, hieß es. Strafrechtlich war der Fall nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft bereits verjährt.

Die Evangelisch-reformierte Kirche bittet Betroffene, Fälle von sexualisierter Gewalt zu melden. Zuständig ist den Angaben zufolge Manuela Feldmann in der Fachstelle sowie die zentrale Anlaufstelle „help“ von Kirche und Diakonie. Feldmann betonte: „In allen Fällen steht die betroffene Person immer an erster Stelle.“