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“Sesamstraße”: NDR erhält Inklusionspreis

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat am Montag den mit 10.000 Euro dotierten Senator-Neumann-Preis für herausragende Verdienste um eine inklusive Gesellschaft erhalten. Die Jury würdigte die barrierefreie Mediengestaltung des NDR am Beispiel der Kindersendung „Sesamstraße“, wie die Hamburger Gleichstellungsbehörde mitteilte. Zwei weitere Preise mit jeweils 2.500 Euro gingen an die Hamburger Arbeitsassistenz und die Schule/Freunde der Schlumper. Den mit 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreis erhielt der FC St. Pauli für das Projekt „Klartext“ zur inklusiven Verbandskommunikation.

Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Senatskoordinatorin Ulrike Kloiber haben den Preis überreicht. Er wird alle fünf Jahre vergeben und ist nach Paul Neumann (1880-1961) benannt, der von 1925 bis 1933 Senator für Wohlfahrt in Hamburg war. Es gebe „wirklich tolle, grandiose“ inklusive Angebote in der Stadt, dennoch müsse weiter an einer inklusiven Gesellschaft gearbeitet werden, um allen Menschen die gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, sagte Kloiber. „Denn nicht die Menschen mit Beeinträchtigungen sind die Herausforderung, sondern immer noch langsam mahlende Mühlen.“ Barrierefreiheit und damit Teilhabe müssten in allen Bereichen des öffentlichen Lebens von vornherein mitgedacht und geplant werden.

Die „Sesamstraße“ wird nach NDR-Angaben seit vielen Jahren untertitelt, audiodeskribiert und in Gebärdensprache übersetzt. Sie könne exemplarisch für alle barrierefreien Angebote im NDR stehen, hieß es. In diesem Jahr ist mit Elin eine Puppe in die „Sesamstraße“ eingezogen, die im Rollstuhl unterwegs ist. Damit verstärkt laut NDR erstmals ein Charakter mit Behinderung das Puppen-Ensemble der deutschen „Sesamstraße“.