Seit zehn Jahren sind private Organisationen bei der Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer aktiv. Nun ziehen deutsche Seenotretter Bilanz. Wie sie ausfallen wird, scheint klar.
Zivile deutsche Seenotrettungsorganisationen ziehen am Mittwochvormittag in Berlin eine Bilanz nach zehn Jahren Einsätzen zur Rettung geflüchteter Menschen im Mittelmeer. Aktuell sind zehn Organisationen aus Deutschland an den Rettungsfahrten im zentralen Mittelmeer beteiligt. Nach eigenen Angaben haben sie in den vergangenen Jahren Zehntausende Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Jährlich versuchen Zehntausende mit Hilfe von Schleppern, von der Küste Nordafrikas über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei sterben Jahr für Jahr mehr als 1.000 Schutzsuchende.
Die Helfer beklagen, dass ihre Arbeit von Behörden systematisch behindert und für “die Abschottung Europas” geltendes Recht systematisch gebrochen werde. Zu den privaten Organisationen zählen unter anderen Sea-Watch, Sea-Eye, SOS Humanity, United4Rescue sowie Alarm Phone. Die Organisation SOS Humanity – vormals SOS Méditerranée – hatte bereits Anfang Mai eine eigene Bilanz gezogen und erklärt, dass die Lage über die Jahre deutlich schlechter geworden sei.