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Schura reagiert zurückhaltend auf Verbot von Islamischem Zentrum

Nach dem Aus für die Blaue Moschee in Hamburg reagiert der Islamverband Schura. Er sorgt sich um die Zukunft des Gotteshauses. Und äußert sich darüber hinaus sehr diplomatisch.

Der Hamburger Islamverband Schura hat zurückhaltend auf das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg reagiert. “Die Schura Hamburg bedauert die Entwicklung im Zusammenhang mit dem Islamischen Zentrum Hamburg sehr”, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. “Die Imam-Ali-Moschee, bekannt auch als Blaue Moschee, war religiöses Zentrum der schiitischen MuslimInnen in Hamburg und Deutschland.”

Das Bundesinnenministerium hatte am Mittwoch den Verein Islamisches Zentrum Hamburg als extremistische islamistische Organisation verboten. Es verbreite die Ideologie des iranischen Regimes in Deutschland, hieß es zur Begründung. Polizisten durchsuchten die von dem Verein getragene “Blaue Moschee” in Hamburg und Objekte in sieben weiteren Bundesländern. Der Iran bestellte den deutschen Botschafter ein.

Die Schura, der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg, vertritt rund 40 Moscheegemeinden und weitere Einrichtungen in Hamburg und ist Vertragspartner der Hansestadt. Auf politischen Druck hin hatte das Islamische Zentrum Hamburg den Dachverband 2022 verlassen, und war damit einem Ausschluss zuvorgekommen. Damals wünschte die Schura dem Verein für den weiteren Weg alles Gute. Mehrere Politiker werfen dem Verband vor, sich nicht genügend vom Islamischen Zentrum Hamburg zu distanzieren.

Die Schura betonte, für Hamburger Muslime sei es überaus wichtig, dass die “Blaue Moschee” erhalten bleibe und zugänglich gemacht werde. Dazu führe der Verband bereits Gespräche mit Politikern. Das repräsentative Gotteshaus an der Alster wurde am Mittwoch vom Bund beschlagnahmt.