Die Bundesschülerkonferenz hat sich für verpflichtende Besuche von Gedenkstätten in ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ausgesprochen. Schülerinnen und Schüler sollten von Anfang an umfassend über die NS-Zeit informiert werden, heißt es in einer am Donnerstag in Berlin verbreiteten Pressemitteilung.
Die Aufklärung über Rechtsextremismus sollte frühzeitig beginnen und in allen Schulformen gleichermaßen vermittelt werden: „Wir fordern, dass jeder Schüler, beziehungsweise jede Schülerin ein Mal in der Schulzeit, verpflichtend ein Konzentrations- oder Vernichtungslagern der Nationalsozialisten besuchen muss“, heißt es weiter in dem Beschluss der Bundesschülerkonferenz, dem Zusammenschluss der Landesschülervertretungen.
Zur Begründung hieß es: „Die Entwicklung der rechtsextremistisch motivierten Verbrechen in Deutschland hat stark zugenommen.“ Bildung sei der Schlüssel „zu einem gesunden Verhältnis zu Religion und anderen Kulturen“. Zudem sollten Gedenktage zum Nationalsozialismus in Schulen mehr Beachtung finden. Projekttage etwa böten Möglichkeiten zur selbstständigen Auseinandersetzung und langfristigen Sensibilisierung. Eine Möglichkeit, Rechtsextremismus von Grund auf in Schulen zu bekämpfen, sei eine Stärkung der Schulsozialarbeit.
Weiter hieß es: „Neben Besuchen von Holocaust-Gedenkstätten muss auch ein Verständnis für jüdisches Leben und die Hintergründe von Rassismus vermittelt werden.“ Es sei wichtig, dass Schüler nicht nur über Rassismus informiert, sondern auch befähigt werden, aktiv dagegen vorzugehen.