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Schüler bei Wettbewerb “Christentum und Kultur” ausgezeichnet

Die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Baden-Württemberg haben am Mittwoch die Preise ihres Schülerwettbewerbs “Christentum und Kultur” verliehen. Die drei ersten Preise gingen an Oberstufenschüler im Land. Insgesamt hatten 37 Gymnasiasten an dem Wettbewerb teilgenommen. Der Rottenburger Weihbischof Matthäus Karrer sagte: “Eine Kirche, die so alt ist, wie die christliche, ist leicht in der Gefahr zu vergessen, dass sie zuhören muss. Sie unterliegt nämlich leicht dem Irrtum, sie wüsste schon alles. Darin liegt ein Sinn dieses Wettbewerbs, dass Kirche zuhört, was junge Menschen ihr zu sagen haben.”

Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis gewann Felicitas Schwarzhaupt vom Johannes-Kepler-Gymnasium Leonberg. Die Schülerin befasste sich in ihrer Arbeit “Christliche Seelsorge im Krankenhausalltag – Mehr als klinische Pflege?” mit der Krankenhausseelsorge. Diese ergänze die oft hochtechnisierten medizinischen Prozesse im Krankenhaus.

Den mit 300 Euro dotierten zweiten Preis erhielt Clara Reichert vom Hölderlin-Gymnasium Nürtingen für ihre Arbeit “Liegt die Zukunft der Kirche im Internet?”. In ihrem Dokumentarfilm kam die Schülerin zu dem Ergebnis, dass die Kirche sich auch im Internet verwirklichen solle, intensive Gemeinschaft vor Ort aber ebenso wichtig bleibe. Die Schülerin warb für eine “hybride Kirche” – gleich einem hybriden Fahrzeug mit zwei Antrieben.

Den mit 200 Euro dotierten dritten Preis erhielten zwei Preisträger: Leon Fabian Frey vom Gymnasium am Deutenberg in Villingen-Schwenningen wurde für seine Arbeit “Kirche im Nationalsozialismus – Inwieweit handelte Schwenningen christlich?” ausgezeichnet. Er kam zu dem Schluss, die Bevölkerung habe “in der Mehrheit weggeschaut”, auch wenn einzelne mutige Menschen etwa aufgrund ihres christlichen Glaubens gegen die NS-Machthaber protestiert hätten.

Hanna Leibfarth vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Metzingen befragte junge Menschen, inwiefern der Ort eines Gottesdienstes die Attraktivität des christlichen Glaubens beeinflusst. Demnach wünschen sich junge Erwachsene im Gottesdienst vor allem Eines: Gemeinschaft und Interaktion.

Der Wettbewerb steht unter Schirmherrschaft der baden-württembergischen Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne), des emeritierten Bischofs der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sowie der badischen Landesbischöfin Heike Springhart.